Wechsel in Rekordzeit

THALFANG/SCHWOLLEN. Gemeistert hat das Unternehmen Hochwald-Sprudel die erste Bewährungsprobe nach der Übernahme der Thalfanger Diamant-Quelle. Bei den PET-Anlagen stößt man derzeit an die Grenzen der Auslastung.

Eine überholungsbedürftige Technik auf der einen und eine fachlich versierte und hoch motivierte Mannschaft auf der anderen Seite traf die Geschäftsleitung von Hochwald-Sprudel bei der Übernahme der Diamant-Quelle im März an. "Sie haben die Anlagen im Griff und führen den Produktwechsel in rekordverdächtiger Zeit aus", lobt Marco Schupp die neuen Mitarbeitern. Schnell seien die Hochwald- und die Diamant-Belegschaft zu einer Einheit verschmolzen. "Trotz der alten Rivalität hat die Zusammenlegung fast reibungslos geklappt", bestätigt Frank Giebel, Schichtführer Verladung, zuvor Diamant-Quelle. In der nun auf zwei Gebäude verteilten Verwaltung wurden die Abteilungen gemischt. In der bisherigen Zentrale seines Unternehmens direkt neben einem Teil der Produktion haben Günter Schupp und die Verantwortlichen für Technik, Gesamteinkauf und Lohnfüllung ihr Domizil. Im frei stehenden Bürogebäude von Diamant-Quelle befinden sich mit Marco Schupp die Sparten Buchhaltung, Vertrieb und Miquell-Getränkemärkte. Auch ehemalige Diamant-Mitarbeiter sind in Führungspositionen aufgestiegen. Das Labor wurde am Hochwald-Stammsitz konzentriert - die frei gewordenen Räume nebenan vergrößern den Sozialtrakt. Nun befindet sich die 300-köpfige Crew in der ersten Bewährungsprobe: Nach einem für die ganze Branche alles andere als berauschenden Frühjahr steigerte die erste Hitzewelle die Nachfrage immens. Seit Anfang Juni lief die PET-Abfülllinie in Thalfang rund um die Uhr, allerdings nicht am Wochenende. Obwohl das Werk erst Ende 2000 eröffnet wurde, muss die Blasmaschine schon generalsaniert werden. In Schwollen stand eine der beiden Glasabfüllanlagen im Werk zwei (vorher Diamant-Quelle) fünf Tage still, um dringend notwendige Reparaturen vor dem Sommer ausführen zu können.Engpässe beim Kastennachschub

Bei den zwei PET-Anlagen in Schwollen und der einen in Thalfang stößt man mittlerweile an die Grenzen der Auslastung. Sie laufen im Vier-Schicht-Betrieb rund um die Uhr. Anders im Glasbereich. Die insgesamt drei Abfüll-Anlagen, alle am Standort Schwollen, werden in zwei Schichten bedient. Zu meistern sind Engpässe beim Kastennachschub, die auch durch das vom Brunnenverband verordnete Einmahlen und die chronische Leergutknappheit bei Diamant-Quelle bedingt ist. Dank ihrer grünen Individualkiste ist die Marke Hochwald-Sprudel davon nicht betroffen. Die erweiterte Produktpalette beschert Synergieeffekte in der Logistik. Denn mit Berg-Quelle und Hochwald-Sprudel hat der Brunnen jetzt die beiden führenden Marken in Rheinland-Pfalz und im Saarland unter einem Dach und wird mitsamt Handelswaren seinem Anspruch, den Handel aus einer Hand zu beliefern, noch besser gerecht. Bislang wurde das Sortiment unverändert fortgeführt, wird aber am Jahresende überprüft. Allerdings weiß Marco Schupp: "Der Handel schreit nach noch mehr." Im Gegensatz zu Limonaden sind Säfte, die Hochwald-Sprudel schon für andere Unternehmen abfüllte, auf dem Vormarsch. Mit der Hochwald-Sonne in den Varianten Orange, Apfel und Multivitamin in einer neuen Pet-Flasche, die den Inhalt bestmöglich schützt, ist das Unternehmen erstmals in diesem Segment präsent - gleich mit beachtlichem Erfolg. Umsatzeinbußen, die bei Fusionen und Übernahmen keine Seltenheit sind, stellt das Unternehmen mit Hauptsitz in Schwollen nicht fest: Bei allen Produkten bewegt sich die Entwicklung mit dem Markt, hängt also vornehmlich von den Lufttemperaturen ab. "Für einen Chaos-Sommer war es nicht lange genug heiß", relativiert Marco Schupp.

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