Wechselstimmung in der Einheitsgemeinde

MORBACH. Wechselstimmung in Morbach: In der Einheitsgemeinde gibt es trotz deutlicher Verluste der CDU eine Mehrheit für Schwarz-Gelb. Ansonsten sind viele Parallelen zu den Bundesergebnissen sichtbar: Verluste bei den Großen, Gewinne bei den Liberalen und der Linkspartei. Der Morbacher Marcus Heintel (SPD) erzielt ein beachtliches Erststimmen-Ergebnis, hat gegen Peter Bleser (CDU) allerdings keine Chance.

Die Wähler in der Einheitsgemeinde wollen den Wechsel: Mit 42 Prozent der Zweitstimmen für die CDU und 12,3 Prozent für die FDP hätte es in Morbach für eine schwarz-gelbe Mehrheit gereicht. Stärkste Kraft bleiben in Morbach mit Abstand die Christdemokraten. Dennoch müssen auch sie auf Gemeinde-Ebene herbe Verluste verkraften: Statt 47,3 Prozent der Stimmen bleibt es diesmal bei 42. Prozentual die meisten Stimmen für eine Kanzlerin Angela Merkel gibt‘s mit 56,3 im Morbacher Ortsteil Haag. Doch auch dort muss die CDU mit einem Minus von 8,7 Prozentpunkten "bluten". Deutlich übertroffen werden diese Verluste von Heinzerath (-16,1), Wederath (-16,5) und Elzerath (-24,5). Lediglich in Wolzburg verbessern die Konservativen ihr Ergebnis von 2002 um 1,8 Prozentpunkte auf 40,2.Auch Peter Bleser, der erneut für die CDU das Direktmandat im Wahlkreis 202 holt, muss in der schwarzen Hochburg Federn lassen: Im Vergleich zum Urnengang 2002 erhielt er 4,9 Prozentpunkte weniger. Die Wähler honorierten offenbar den Einsatz des jungen Lokalmatadors Marcus Heintel. Der 28-jährige Morbacher ging erstmals für die SPD auf Stimmenfang. Mit dem Einzug in den Berliner Reichstag hat er nach eigener Aussage nicht gerechnet. Doch immerhin befürworten 37,2 Prozent eine Fahrkarte für den Wirtschaftsjuristen nach Berlin. Sein Erststimmen-Ergebnis liegt damit deutlich über dem seiner Partei (30,7 Prozent). Die meisten Anhänger hat Heintel offenbar auf dem "Balkan": In Hoxel erreicht Heintel 49,3 Prozent und in Morscheid-Riedenburg 48,9 Prozent. Auch bei den SPD-Zweitstimmen liegen die beiden Dörfer mit 42,3 und 40 Prozent an der Spitze. Dennoch bleiben den Sozialdemokraten auch in der Einheitsgemeinde Verluste nicht erspart: Mit einem Minus von 2,5 fällt es allerdings geringer aus als im Bund.

Gemischte Gefühle bei den Morbacher Freidemokraten: Zwar können sie vom positiven Bundestrend mit einem Zuwachs von zwei Prozentpunkten von 10,3 auf 12,3 profitieren. Doch das Erststimmenergebnis fällt für die FDP unbefriedigend aus: Jutta Wies holt mit 6,7 Prozent ein um 3,1 Prozentpunkte schlechteres Ergebnis als vor drei Jahren. Allerdings hatte die Kirchbergerin als Nachfolgerin der vor eineinhalb Jahren verstorbenen Marita Sehn ein schweres Erbe angetreten.

Grüne werden von Linkspartei "überholt"

Die Grünen überspringen die Fünf-Prozent-Hürde, verlieren allerdings 0,6 Prozentpunkte. In einzelnen Wahlbezirken sind die Sympathien für die Öko-Partei deutlich größer: 11,4 Prozent gibt‘s in Odert, 10,8 in Hinzerath und 9,5 in Wederath. In der Gunst der Wähler werden sie von der Linkspartei "überholt". Von 1,1 Prozent machen sie einen Satz auf 7,0 Prozent. Sogar zweistellige Ergebnisse für die Gruppierung von Gregor Gysi und Oskar Lafontaine sind in Elzerath (15,5) und Hoxel (10,2) drin gewesen.

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