Weiperather Muskelkraft hilft Kosten senken

Das neue Weiperather Dorfgemeinschaftshaus haben sich die Weiperather Bürger redlich verdient. Jeden vierten Euro erbrachten die Bürger in Eigenleistung. Das neue Domizil wird am Freitag eingeweiht.

Weiperath. Die Jugend, die Feuerwehr und das Team des Hunsrücker Holzmuseums freuen sich besonders über das neue Dorfgemeinschaftshaus. Denn in Weiperath haben damit erhebliche Raumsorgen ein Ende. Die Feuerwehr musste sich in der Vergangenheit mit einer Garage für den Tragspritzenanhänger zufriedengeben. Für den Weiperather Nachwuchs sind Zeiten der Treffs am Bushäuschen oder im Bürgersaal vorbei. Dem Holzmuseum fehlte der Platz für eine Werkstatt. Und wenn der Bürgersaal künftig besetzt ist, hat der Ortsbeirat eine Ausweichmöglichkeit.

Das neue Gemeinschaftshaus kostet 350 000 Euro. 75 200 Euro kommen als Zuschuss vom Land. Die Bewilligung von 60 000 Euro aus der Feuerschutzsteuer des Landes ist in Aussicht gestellt. 6590 Euro kommen vom Kreis Bernkastel-Wittlich.

Einen erheblichen Betrag hat der Ortsbezirk Weiperath beigesteuert. Die Eigenleistungen beziffert Theo Gätz, Büroleiter im Morbacher Rathaus, mit 80 136 Euro. Dafür haben die freiwilligen Helfer unter anderem die Bodenplatte mit Isolierung gelegt, das Dach eingedeckt, Klempnerarbeiten übernommen, Dachfenster eingebaut, das Haus außen gestrichen und 420 Quadratmeter Fliesen verlegt. Viele Weiperather Handwerker packten mit an.

Ortsvorsteher Feilen hat die Stunden nicht gezählt



Wie viele Stunden "Muskelhypothek" dort abgeleistet wurden, das weiß nicht einmal der Ortsvorsteher. "Ich habe nach ein paar Tagen aufgehört, die Stunden zu zählen", sagt Wilhelm Feilen, Ortsvorsteher des 300-Einwohner-Dorfs.

Die Dorfjugend fühlt sich bereits in ihren neuen Räumen wohl (der TV berichtete). Ähnlich geht es auch dem Hunsrückverein, der das Hunsrücker Holzmuseum in Eigenregie betreibt. "Ohne die Werkstatt im neuen Dorfgemeinschaftshaus wäre die aktuelle Ausstellung über die Erfindung des Rades gar nicht möglich gewesen", sagt Museums-Chef Michael Pinter.

Hausmeister Alois Knoch ist mit seinem Werkzeug aus dem Keller neben den Heizöltanks des Museums ins neue Haus umgezogen. Für die Feuerwehr bedeutet das neue Domizil eine "Zeitenwende", sagt Marco Knöppel, Wehrleiter in der Einheitsgemeinde Morbach. "Von einer klammen Garage ohne Umkleide und Toilette ins neue Haus, das ist eine 200-prozentige Steigerung", sagt er. Wenn der Anbau für die Wehr am Merscheider Bürgerhaus fertig ist, haben laut Knöppel alle 13 Wehren Morbachs "optimale Unterkünfte". Ferner hat die örtliche Wehr jetzt einen Schulungs- und Versammlungsraum, in dem auch die örtlichen Kommunalpolitiker tagen können.

Die Einweihung findet am 2. Juli ab 15 Uhr statt. Alle Dorfbewohner sind eingeladen.

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