Weiter warten auf den Kreisel

Seit mehreren Jahren gibt es Bemühungen, die Kreuzung Büdlicherbrück weiter zu entschärfen. Ein Kreisverkehr könnte dort Abhilfe schaffen. Kurzfristig soll auf der vorfahrtsberechtigten Landesstraße 150 Tempo 30 eingerichtet werden.

 Dieser Unfall vor drei Jahren lief glimpflich ab. Doch immer wieder kommen bei Kollisionen an der Büdlicherbrück Menschen zu Schaden. TV-Foto: Archiv/Ilse Rosenschild

Dieser Unfall vor drei Jahren lief glimpflich ab. Doch immer wieder kommen bei Kollisionen an der Büdlicherbrück Menschen zu Schaden. TV-Foto: Archiv/Ilse Rosenschild

Büdlich/Naurath/Wald. Klaus Knirim ist kein Mann, der leicht aus der Fassung zu bringen ist. Doch die Unfälle, die aus der Sicht des Gastronoms viel zu häufig an der Kreuzung Büdlicherbrück passieren, gehen ihm langsam an die Nieren. Mit seiner Frau Alwine zusammen leitet er seit 25 Jahren das "Hotel zur Post". Die Situation unmittelbar vor seiner Haustür will er nicht länger hinnehmen. "Ich beobachte jeden Tag zwei- bis dreimal Situationen, aus denen Unfälle schwerster Art entstehen könnten, von den eingetretenen ganz abgesehen."

Das aktuellste Beispiel ist ein Unfall vor vier Wochen, als ein Kind schwer und zwei Erwachsene leicht verletzt wurden. Knirim selbst hatte das Kind aus einem der Fahrzeuge befreit. Hinzu kommen Situationen, "bei denen die Menschen gar nicht merken, dass sie einem schweren Unfall um Haaresbreite entgangen sind". Er meint damit vor allem die Fälle, bei denen Autofahrer ohne ihre Geschwindigkeit zu reduzieren ein Stoppschild aus Unachtsamkeit überfahren. Von seinem Gasthaus aus hat er einen Logenplatz auf die Geschehnisse an der Büdlicherbrück, wo sich die Landestraßen 150 von Thalfang Richtung Autobahn und die L 148 von Leiwen Richtung Bescheid kreuzen.Bei der Polizeiinspektion Morbach hat man Kenntnis von fünf Unfällen in diesem Jahr, drei davon mit Schwerverletzten. Angesichts dieser Zahlen handelt es sich noch nicht um einen Unfallschwerpunkt, aber die Stelle ist nach Angaben von Hermann-Josef Decker, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Morbach, "auf dem besten Weg ", diese zweifelhafte Auszeichnung zu bekommen.

Wie kann diese gefährliche Kreuzung entschärft werden? Baulich und optisch sei an dieser Kreuzung alles "ausgereizt", versichert Decker: auf der L 148 optisch sehr markante Stoppschilder, überdimensionierte Haltehinweise auf dem Straßenbelag, auffällige Blinklichter und neuerdings sogar Tempo 50 auf der Vorfahrtsstraße.

Für die Errichtung eines Kreisverkehrs an der Stelle hatte sich in der Vergangenheit bereits Verbandsgemeinde-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo stark gemacht. "Es ist einfach ein besonderer Gefahrenpunkt. Und ich mache mir große Sorgen, wie es dort weitergeht", unterstreicht Dellwo. Der LBM hatte prüfen lassen, ob an dieser Stelle ein solches Bauwerk machbar ist. Diese Prüfung ist nach Kenntnis des Rathaus-Chefs positiv ausgefallen.

Eine Nachfrage bei der Behörde brachte Überraschendes zu Tage. Zwar sei noch nicht klar, ob der Kreisel im nächsten Investitionsprogramm des Landes Platz finde. Dennoch besteht auch aus der Sicht des LBM akuter Handlungsbedarf. Denn bei der letzten Prüfung der Dhronbachbrücke wurden erhebliche Schäden festgestellt. Daher muss nicht nur die Brücke gestützt werden. In wenigen Tagen soll auf der L 150 Tempo 30 gelten.

MeinungDie Zeit drängt

An dieser Stelle befreite Klaus Knirim ein verletztes Kind. TV-Foto: Ilse Rosenschild

An dieser Stelle befreite Klaus Knirim ein verletztes Kind. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Stoppschilder, Blinklichter, Tempolimit und so weiter - eigentlich ist die gefährliche Kreuzung kaum besser zu sichern. Und doch geschehen an der Büdlicherbrück mehr schwere Unfälle, als akzeptabel ist. Seit drei Jahren ist der Kreisverkehr im Gespräch. Ob und wann er kommt, ist immer noch unklar. Wenn es um eine neue dauerhafte Lösung geht, ist es sicherlich richtig, sich die dafür notwendige Zeit zu nehmen. Aber auch keinen Tag mehr. Denn wenn es dort knallt, dann stehen jedes Mal Menschenleben auf dem Spiel. i.rosenschild@volksfreund.deExtra Stellungnahme des LBM: Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Trier will den gesamten Kreuzungsbereich der L 150/L 148 bei Büdlicherbrück mittelfristig neu gestalten. An der Dhronbachbrücke im Bereich der L 150 wurden nach Angaben von Hans-Michael Bartnick, stellvertretender LBM-Dienststellenleiter, "erhebliche Schäden der Bewehrung und des Betons festgestellt". Kurzfristig würden Hilfsstützen unter der Brücke und eine Tempo-30-Regelung auf der L 150 eingerichtet. Damit will man sich eine Verschnaufpause schaffen, um eine langfristige, sinnvolle Lösung erarbeiten zu können. (iro)

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