Weiter werben trotz deutlicher Abfuhr

Es ist keine leichte Sache, um eine Braut zu werben, die partout nicht will. In dieser Lage ist derzeit die Verbandsgemeinde (VG) Thalfang, die in Sachen Regionale Schule auf die Zusammenarbeit mit Neumagen-Dhron setzt. Doch dort winkt man ab.

 Ab dem kommenden Schuljahr wird die Regionale Schule in Thalfang ihren Namen ändern. Ob die Kooperation mit Neumagen-Dhron zustande kommt, ist derzeit völlig offen. TV-Foto: Archiv/Ilse Rosenschild

Ab dem kommenden Schuljahr wird die Regionale Schule in Thalfang ihren Namen ändern. Ob die Kooperation mit Neumagen-Dhron zustande kommt, ist derzeit völlig offen. TV-Foto: Archiv/Ilse Rosenschild

Thalfang. Der Thalfanger Verbandsgemeinderat befasst sich heute, Dienstag, erneut mit dem Thema Schulstrukturreform. Nach einem noch nicht verabschiedeten Landesgesetz soll sich die Schullandschaft völlig ändern.

Hauptschulen sollen abgeschafft werden



Die Hauptschulen sollen abgeschafft werden und nur noch "Realschulen plus", Gymnasien und Integrierte Gesamtschulen zugelassen sein. Regionale Schulen wie die in Thalfang werden vom kommenden Schuljahr an als "Realschulen plus" geführt, wenn vor Ort nichts Anderes beschlossen wird.

Das Problem: "Realschulen plus" sollen auf die Dauer dreizügig sein, dauerhafte Ausnahmen nur bedingt zugelassen werden. In Thalfang liegt man deutlich unter den dafür erforderlichen Schülerzahlen. Durch die demografische Entwicklung ist die Tendenz eher sinkend. Im Kreistag waren Überlegungen angestellt worden, nach denen Thalfang und Neumagen-Dhron künftig kooperieren sollen. Die Moselaner hatten allerdings schon im Vorfeld abgewinkt. Dennoch beschlossen die Thalfanger im Juni, sich weiterhin um die Zusammenarbeit mit Neumagen-Dhron zu bemühen. VG-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo hat nochmals das Gespräch mit seiner Amtskollegin Christiane Horsch gesucht.

"Aber sie ist an Beschlüsse gebunden", schildert er das Ergebnis seiner Bemühungen. In Neumagen-Dhron will man stattdessen selbstständig bleiben. Der Thalfanger Rathaus-Chef will dem Verbandsgemeinderat vorschlagen, den im Juni gefassten Beschluss zu erneuern und weiterhin die Tür Richtung Neumagen-Dhron offen zu halten. Auch andere Kooperationspartner seien willkommen.

Welche Standorte letztlich erhalten bleiben und welche Schulen letztlich kooperieren (müssen), das wird allerdings weder in Thalfang, noch in Neumagen-Dhron entschieden. Allerdings wird der Beschluss in das Schulentwicklungskonzept einfließen, das der Kreistag am 29. September verabschieden wird.

Neues Gutachten über Hunsrückbahn



Doch nicht nur in Sachen Schulstrukturreform bleibt es spannend. Eine Entscheidung wird auch in Sachen Hunsrückbahn erwartet, nachdem ein neues Gutachten vorliegt, in dem Fachleute davon ausgehen, dass eine Reaktivierung der Schiene zwischen Büchenbeu ren und Hermeskeil inklusive Ankauf, Inbetriebnahme und Nutzung für die ersten zehn Jahre mehr als drei Millionen Euro kosten wird. Es liegen Anträge der SPD und FWG vor.

Die Sitzung findet heute, Dienstag, ab 17 Uhr in der Thalfanger Festhalle statt.

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