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In einem offenen Brief an den Stadtvorstand, den Landrat, den Wirtschaftsförderer des Kreises, die beiden Bundestagsabgeordneten und den Landtagsabgeordneten fragt der Arbeitskreis Idar bezüglich der Protestaktion nach, die inzwischen acht Wochen zurückliegt. Damals hatten Einzelhändler die Schaufenster zugeklebt, um so auf die Leerstände in der Fußgängerzone aufmerksam zu machen. Sie forderten deren Öffnung für den Autoverkehr.

Idar-Oberstein. "Bislang haben Sie nicht eine einzige der von uns angeforderten Informationen preisgegeben", moniert der Arbeitskreis in dem offenen Brief. "Was ist aus der angekündigten Prüfung unserer Vorschläge geworden?", wollen dessen Mitglieder wissen. "Kann es wirklich sein, dass der Stadtvorstand nach zwei Monaten noch immer nicht in Erfahrung gebracht hat, ob Zuschüsse zurückgezahlt werden müssen oder wer seinerzeit die Platten in der Fußgängerzone verlegt hat?" Es entstehe der Eindruck, dass die Situation ausgesessen werden soll, obwohl die Probleme von Tag zu Tag wachsen. So sei zwischenzeitlich in der Fußgängerzone ein weiteres Geschäft geschlossen worden, ein weiterer Betrieb habe Insolvenz anmelden müssen und aktuell finde ein weiterer Räumungsverkauf statt. "Auch wurde seit unserer Aktion zum wiederholten Male die Scheibe eines Geschäfts mutwillig zerstört", bilanzieren die Händler.

"Die meisten Bürger nehmen diese Entwicklung vermutlich nicht wahr, da sie ohnehin einen Bogen um die Innenstadt machen. Die Umgehung der Idarer Innenstadt hat dazu geführt, dass Unternehmen abgewandert sind oder Insolvenzanträge stellen mussten. Den noch verbliebenen Unternehmern geht die Luft aus, nötige Investitionen können nicht durchgeführt werden. Die Kunden wandern ab."

Diese Entwicklung werde seit Jahren hingenommen. Die verbliebenen Stammkunden und ein paar Feste im Jahr könnten die Existenz der Idarer Unternehmen auf Dauer nicht sichern. In Simmern und Gerolstein haben die Stadtvorstände die Zeichen der Zeit erkannt und die vor wenigen Jahren geschaffene Fußgängerzonen in verkehrsberuhigte Zonen umgewandelt. " Nur die Öffnung der Fußgängerzone kann langfristig zu einer positiven Trendwende führen. Umsätze sind nur steigerbar durch Spontankäufer und Käufer, denen das Angebot vor Augen geführt wird."

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