Weltfremd und unverantwortlich

Die Neuregelung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes kommt für viele Thalfanger offenbar überraschend. Der Heidenburger Bürgermeister Dietmar Jäger fordert Verantwortliche und Politik zur Korrektur auf.

Thalfang/Heidenburg. (cst) Der Heidenburger Bürgermeister Dietmar Jäger ist erbost über die neue Regelung über die hausärztliche Bereitschaft mittwochs und an Wochenenden seines Dorfes: "Wer sich das ausgedacht hat, ist weltfremd."

Ab dem 6. Januar 2010 wird der ärztliche Notdienst nicht mehr von den Thalfanger Ärzten, sondern von der Bereitschaftszentrale in Birkenfeld übernommen (der TV berichtete). "Wer uns im Winter 32 Kilometer über den Erbeskopf nach Birkenfeld schickt, handelt unverantwortlich", äußert Jäger.

Die Bereitschaftszentrale im Trierer Mutterhaus sei näher und über die Autobahn besser zu erreichen. "Ohne Schnee", fügt er hinzu. Bei der Verwaltungsreform würden Bürger und politische Amtsträger gefragt, hier setze man das den Patienten einfach vor.

Dabei müssten die Bürger öfter zum Arzt als auf die Verwaltung. "Die Gesundheit ist wichtiger, als Pässe zu verlängern", macht Dietmar Jäger deutlich. Er fragt, ob die Stärkung des ländlichen Raumes die Vertreibung aus den Dörfern bedeuten soll. Mehrere Bürger hätten ihn schon auf die neue Regelung angesprochen. Verärgert ist der Heidenburger Bürgermeister auch über die Art der Information: Er hatte von der Änderung erst aus der Berichterstattung des TV erfahren.

Dietmar Jäger bezeichnet die Regelung als inakzeptabel. Er ist überzeugt, dass sich seine Bürger die Änderung der Notdienstregelung nicht gefallen lassen. "Wenn hier eine Bewegung entsteht, stehe ich, wenn es sein muss, an der Spitze."

Der Heidenburger Bürgermeister fordert die politischen Amtsträger auf, auf eine Korrektur der neuen Regelung hinzuwirken.

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