Wenig bürgerfreundlich

Ein Interessenskonflikt, wie er häufiger vorkommt: Die Kommune will mit Blick auf das Gemeinwohl Straßen in Stand setzen oder ausbauen. Betroffene Anlieger lehnen das mit Blick auf ihren eigenen Geldbeutel ab.

In der Theorie mag die Sachlage klar sein: Gemeinwohl geht vor. Doch was bedeutet der Begriff Gemeinwohl in einem Ort mit 60 Einwohnern, zumal, wenn es sich zumindest teilweise um Gärten handelt, die an eine Nebenstraße angrenzen? Formal mögen Verwaltung, Bürgermeisterin und Rat korrekt gehandelt haben. Doch viel Fingerspitzengefühl haben sie nicht bewiesen. Dass die betroffenen Anlieger sauer reagieren, wenn die Kosten in nur wenigen Wochen um fast die Hälfte steigen, ist verständlich, zumal in Zeiten, in denen ohnehin vieles teurer wird. Da hilft auch der Verweis auf die sieben Jahre alte Planung nicht weiter. Im Gegenteil. Denn mit finanziellen Unwägbarkeiten hätte man rechnen müssen. Dass Bürger im Rat nur bedingt Rederecht haben, ist ebenso unumstritten. Doch Bürgermeisterkollegen finden andernorts auch dafür eine bürgernahe Lösung. i.rosenschild@volksfreund.de

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