Weniger Geld für die "Hirtenscheune"

RORODT. (urs) Voller Elan haben sich die Bürger der Mini-Gemeinde Rorodt in die Sanierung ihrer Gemeindescheune gestürzt. Doch ihr Engagement hat einen Dämpfer erhalten.

 Mit viel Eigenleistung wollen die Bürger von Rorodt die begonnene Sanierung der Gemeindescheune, in der auch die nach wie vor genutzte Kelter steht, zu Ende bringen. Im Bild die Ratsmitglieder Stephan Alt, Reiner Gehlen, Andreas und Thomas Klein, Dieter und Oliver Schmidt (von links) sowie Ortsbürgermeister Hermann Klein. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mit viel Eigenleistung wollen die Bürger von Rorodt die begonnene Sanierung der Gemeindescheune, in der auch die nach wie vor genutzte Kelter steht, zu Ende bringen. Im Bild die Ratsmitglieder Stephan Alt, Reiner Gehlen, Andreas und Thomas Klein, Dieter und Oliver Schmidt (von links) sowie Ortsbürgermeister Hermann Klein. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Rorodter fühlen sich im Stich gelassen. Nachdem sie sich in die Arbeit - und in Kosten - gestürzt haben, ist der Zuschuss für die "Gemeindescheune" arg mager ausgefallen. Im Vorfeld sei das nicht abzusehen gewesen, bedauert Michael Suska, Leiter der Thalfanger Finanzabteilung. Auch seitens der Kreisverwaltung sei nie die Rede davon gewesen, dass statt der erwarteten 65 Prozent nun nur 30 Prozent fließen. 33 600 Euro sind aus dem Dorferneuerungsprogramm bewilligt. Die aktuell mit 30 000 Euro verschuldete Gemeinde kommt daher an einem Kredit von 51 000 Euro nicht vorbei. Dabei geht es bei dem Projekt um mehr als den Umbau der zentral im Ort gelegenen früheren "Hirtenscheune". Den Anfang hat bereits die Sanierung des Glockenturms gemacht. Die hölzerne Balkenkonstruktion war 2005 demontiert worden - samt der Glocke aus der Werkstatt der Prosterather Glockengießerei Cornely. Im Juni 2006 wurde der neue Eichenturm samt Glocke auf einem neu gegossenen Fundament am vorherigen Standort wieder montiert. Da sich der Turm an den Giebel besagter Scheune anlehnt, war auch dieser zwischenzeitlich saniert worden. Etwa 9000 Euro kostete das die Gemeinde, die insgesamt vorab sogar rund 30 000 Euro investierte. Im Laufe dieses Jahres soll nun mit der Renovierung des Gebäudes selbst begonnen werden. Der erste Bauabschnitt schließt mit knapp 120 000 Euro auch die Rohbauarbeiten mit ein. Im zweiten Bauabschnitt ist für weitere 74 000 Euro der Innenausbau mit Elektro-, Sanitär-, Estrich- und Malerarbeiten vorgesehen. Laut Suska sollen hierfür etwa 80 Prozent Fördermittel beantragt werden. Denn die Gemeinde hofft, nun etwas wohlwollender bedacht zu werden. Laut Ortsbürgermeister Hermann Klein soll vor dem Standort der Kelter ein Bereich als überdachte Buswartehalle abgeteilt werden, während dahinter Toiletten geplant sind. Im Raum nebenan soll die Feuerwehr unterkommen (plus Lagerraum). Die Kelter, die nach wie vor genutzt wird, soll erhalten bleiben. Sollten die ehrenamtlichen Handwerker in der Scheune nur mit annähernd so viel Liebe zum Detail arbeiten wie 2001 bei der Renovierung des Gemeindehauses, dürfte sie ein echtes Schmuckstück werden. Umso bedauerlicher ist es für die Gemeinde, wenn trotz allen Engagements Bürger aus dem Ort wegziehen. Seit die Einwohnerzahl unter 50 gesunken ist, macht sich das sogar in barer Münze bemerkbar. Laut Suska bekäme die Gemeinde ansonsten um die 2000 Euro mehr an Schlüsselzuweisungen. Bei einem Verwaltungshaushalt von gerade mal 70 000 Euro Einnahmen wie Ausgaben macht sich das bemerkbar. Aber immerhin schafft Rorodt den Ausgleich und kann dank erfreulicher Forsteinnahmen sogar 6000 Euro für Investitionen abzwacken.

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