Weniger Kram, mehr Weihnachten

MORBACH. Nach Weihnachten ist vor Weihnachten, könnte man eine Redewendung aus der Politik auf eine Morbacher Großveranstaltung ummünzen. Und deshalb kann man gar nicht früh genug damit beginnen, über den Weihnachts- und "Schwänzchesmarkt" 2007 nachzudenken. Das geschah in der jüngsten Sitzung des Morbacher Ortsbeirats.

 Über die Zukunft von Weihnachts- und "Schwänzchesmarkt" beriet der Morbacher Ortsbeirat. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Über die Zukunft von Weihnachts- und "Schwänzchesmarkt" beriet der Morbacher Ortsbeirat. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Ortsvorsteher Hans Jung hat vor allem den traditionellen "Schwänzchesmarkt" im Visier, der in den vergangenen Jahren parallel zum Weihnachtsmarkt veranstaltet wurde. "Seine Bedeutung hat einfach nachgelassen", stellte Jung in der jüngsten Ortsbeiratssitzung fest. Und eine Reihe von Gästen könne dem Angebot von langen Unterhosen und Bettwäsche in der Vorweihnachtszeit nicht viel abgewinnen. Jung sagt es noch krasser: "Die Attraktivität ist nicht mehr gegeben." Der weihnachtliche Markt hat sich dagegen nach seiner Ansicht "sehr positiv" entwickelt. Der sei "schön organisiert". Der Ortsvorsteher kann sich vorstellen, dass er sich noch in Richtung Biergasse und Pont-sur-Yonne-Platz ausdehnt.Regulierung nur über die Begrenzung der Fläche

Doch der "Schwänzchesmarkt", der seinen Namen von dem Brauch hat, Marktbesuchern unbemerkt ein Schweineschwänzchen anzuheften, ist schließlich ein Traditionsmarkt. "Es dürfte nicht einfach sein, ihn abzuschaffen", weiß auch Hans Jung. Dazu müsse man auch das Einvernehmen mit der Kreisverwaltung herstellen. Die Bedenken von Hans-Jürgen Schuh (Freie Wähler) gehen in eine ähnliche Richtung: "Ist ein Krammarkt eigentlich noch zeitgemäß?", fragte er in die Runde. Seine Gruppierung kann sich einen Künstlermarkt als Ergänzung zum adventlichen Hüttendorf vorstellen. Schuh empfahl eine "Unplugged Nacht" am gleichen Wochenende, um möglichst viel Publikum nach Morbach zu locken. Den Krammarkt zumindest in diesem Jahr nicht zu stoppen, schlug dessen Cousin und Fraktionssprecher-Kollege von der CDU, Georg Schuh, vor. Er riet auch dazu, das Thema im Kirmes- und Marktausschuss zu behandeln. Dann sei auch der Gewerbe- und Verkehrsverein mit einbezogen. Das ist auch Kurt Wesoly (SPD) wichtig, der es für einen gangbaren Weg hält, den Krammarkt langsam zurückzufahren. Ob man nicht besser steuern könnte, dass nicht zu viele Stände in Morbach ähnliche Waren anbieten, wurde ebenso diskutiert, wie die Frage, ob man die Zahl der Marktbeschicker reduzieren könne. Doch das hält der Ortsvorsteher für rechtlich problematisch. Eine Regulierung gehe nur über die Begrenzung der Fläche, vermutete der anwesende Bürgermeister Gregor Eibes. Einstimmig wurde beschlossen, das Thema im Kirmes- und Marktausschuss zu behandeln.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort