Wichtiges Wir-Gefühl

Am kommenden Sonntag, 18. November, wird in Gräfendhron ein neuer Ortsbürgermeister gewählt. Der 61-jährige Hans Günther Steinmetz ist einer der beiden Kandidaten.

 Bürgermeister-Kandidat Hans Günther Steinmetz setzt auf Tourismus. TV- Foto: Ilse Rosenschild

Bürgermeister-Kandidat Hans Günther Steinmetz setzt auf Tourismus. TV- Foto: Ilse Rosenschild

Gräfendhron. (iro) Auf die Wahl am Sonntag angesprochen, wird Hans Günther Steinmetz nachdenklich: "Ich hätte nie kandidiert, solange Herbert Züscher Ortsbürgermeister war." Doch der Dorf-Chef verstarb vor wenigen Wochen. Deshalb gab Steinmetz nun doch eine Bewerbung ab. "Ich will auf dem Weg weitergehen, den wir vor 14 Jahren begonnen haben." Damals wurde Züscher Dorf-Chef, er selbst kam erstmals in den Gemeinderat und wurde gleich zum Bürgermeister-Stellvertreter gewählt. Sein Ziel sei es damals wie heute, dem 130-Einwohner-Ort eine Zukunftsperspektive zu geben. In der Zwischenzeit ist "das schönste Dorf im Hunsrück" mit knapp 50 Gästebetten Fremdenverkehrsgemeinde geworden. "Der sanfte Tourismus ist ein wichtiges Standbein für uns", ist der Beigeordnete ohne Parteibuch überzeugt. Und er sei ausbaufähig. In diesem Zusammenhang sei auch eine Zusammenarbeit mit der "Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf", kurz "Ute", wichtig. Denn dort säßen Fachleute, und der Verein habe auch ein anderes Werbe-Budget als eine Gemeinde mit nicht-ausgeglichenem Haushalt. Auch die Mitgliedschaft im Zweckverband Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf sei von großer Bedeutung. Nur als Mitglied könne man auch mitentscheiden. Steinmetz will Umwelttag einführen

Gerade die kleinen Dörfer müssten die demografische Entwicklung im Auge behalten. Dafür sei es entscheidend, das "Wir-Gefühl" zu stärken. Der gelernte Drucker stellt sich beispielsweise vor, eine Art "Frontag" wie man ihn früher kannte, zu veranstalten. Zum Beispiel einen Umwelttag, bei dem Groß und Klein den Ort von Unrat befreien. Für derlei Aktivitäten will er alle Bürger mit ins Boot nehmen. Denn: "Nur gemeinsam sind wir stark." In dem Zusammenhang will er auch die Dorffeste wiederbeleben. Wichtig sei auch das Thema Bauland, das wegen der engen Tallage Mangelware sei. Steinmetz lebt mit Ehefrau Rosmarie und drei Kindern seit 1975 in Gräfendhron. Er engagiert sich seit Jahren im "Ute"-Vorstand und im Pfarrgemeinderat Berglicht. 24 Jahre lang war er zudem im Vorstand des Heimat- und Verkehrsvereins Horath-Gräfendhron-Merschbach, zwölf davon als Vorsitzender.

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