Das nächtliche Treiben näherte sich am Samstag ab 22 Uhr dem Höhepunkt: Die St. Anna Kirmes füllte den Ort. "Es ist viel Betrieb, das steht fest", kommentierte eine Hunolsteinerin das Geschehen rund um den Unteren Markt. "Und es haben viele Leute Bier in der Hand. Es ist also nicht so, dass die Leute nichts trinken", stellte einer aus der Runde fachmännisch fest. Dafür, dass geklagt werde, die Leute hätten kein Geld, sei schlicht und ergreifend viel los.Gute Musik und Wunsch nach Misswahl

Nicht nur das Sommerwetter und der Rummel, auch die Musik auf vier Bühnen lockte und bot Abwechslung. Wem die Kölner "Holidays" auf der Bühne Birkenfelderstraße nicht genehm waren, der drehte Richtung Bahnhofstraße, wo die "Nighthawks" Countrymusik spielten. Einen Heimvorteil hatte "Plug out". Die Band wurde auf der Bühne der Feuerwehr in der Bernkasteler Straße von ihrer Fangemeinde umringt. Unterwegs konnten die Herren mit Liebeserklärungen in Form von Plüsch-Diddls oder altbewährten Lebkuchenherzen bei den Damen Eindruck machen. Familien übten sich im Enten-Angeln oder besuchten mit den Kindern die Fahrgeschäfte. Karussellfahren und Eis essen sei für die Kinder immer schön, kommentierte Yvonne Melcher aus Rapperath ihren Rundgang mit Ehemann und Tochter Jessica. Sie, als ehemalige Morbacherin, lockt außerdem "die Leute wieder zu sehen, die man das ganze Jahr nicht gesehen hat". Auch Marko Arend genoss den Kirmesbesuch: "Die Musik find ich gut", lobte er die Band-Auswahl. Doch seit Jahren gebe es einfach "zu viel Bierstände und zu wenig Attraktionen". Robert Schmitz, der nach adretten Mädels Ausschau hielt, hatte eine Idee parat: "Nächstes Jahr mal eine Miss-Wahl, bitte." Im Großen und Ganzen war er jedoch zufrieden, genau wie Hans Jung: "Wir haben eine schöne Kirmes. Die Leute kommen von überall her", freute sich der Morbacher Ortsvorsteher über die aus allen Richtungen herbei strömenden Menschen.