Wildkatzen und Würfelnattern

HUNSRÜCK. Mit Feuereifer waren vor allem die jungen Ferienspaß-Teilnehmer am Hunsrückhaus bei der Sache. Sie erfuhren mit Hilfe von Wildkatze Wilma allerlei Wissenswertes über die anderen Waldbewohner und erforschten die Bewohner eines nahe gelegenen Tümpels.

Axel Merten machte es spannend. "Ich habe hier ein Tier, dass hier im Hunsrück lebt. Und von dem möchte ich euch erzählen", erklärte der Mitarbeiter des Hunsrückhauses vor vielen neugierigen Kinderaugen. Doch der vierbeinige Waldbewohner war zunächst komplett unter einer Decke versteckt. Er verberge sich in dunklen Fichtenschlägen, könne gut klettern und sehe nachts sehr gut. Etwa 400 Exemplare leben im Hunsrück. Zentimeter für Zentimeter lüftete Merten die Decke, bis fast das ganze Tier zu sehen war. Die Kinder staunten ahnungslos, eine Mutter tippte auf einen Luchs. Doch es war - die Wildkatze. "Bei uns heißt sie Wilma", so Merten weiter. Ihre Tatzen auf dem Fußboden führten die Teilnehmer durch die Natur- und Umweltbildungsstätte vorbei an vielen Bewohnern des Waldes, sogar an echten Würfelnattern. "Normalerweise dürftet ihr sie jetzt füttern, aber sie häuten sich gerade", bedauerte der 38-jährige Hunsrückhaus-Mitarbeiter. In der Phase essen die Schlangen nichts. Und tatsächlich, die Schlangen hielten sich versteckt, aber Häute waren im großen Terrarium deutlich zu sehen. Groß war das Staunen, als unter einem Stein ein komplettes Schlangennest sichtbar wurde. Weiter ging‘s zu Solarkochern, Motorsägen, einem Sportstudio, das über die Wintersport-Möglichkeiten am Hunsrückhaus informiert, und zu Fahrrädern, bei denen die Kinder mächtig in die Pedale traten und dabei einen kleinen Film schauen konnten. Das kam bei Jan Mattis (7) und Gerrit (5) Roßbach aus Föhren gut an: "Das ist das Beste." Doch das Highlight sollte im Laufe des Nachmittags noch wechseln. Nach dem Besuch des Sinnesgartens, wo Summsteine, Glockenspiele aus Holz und Balancierscheiben auf die Teilnehmer warteten, ging‘s später mit Schüsseln, Sieben und Becherlupen zum Tümpel. Mit großem Eifer machten sich die kleinen und großen Tierfänger an die Arbeit. Sie fischten Kaulquappen, Libellenlarven und kleine Molche aus dem nahe gelegenen Gewässer. "Ich erkenne meine Frau gar nicht wieder", lachte Werner Nivelstein aus Trier. Gattin Petra hatte das Jagdfieber gepackt. Sie hörte ebenso wie Sohn Lukas gar nicht auf zu fischen. Der Siebenjährige war zum ersten Mal am Erbeskopf, aber mit Sicherheit nicht zum letzten Mal. Im September feiert er seinen achten Geburtstag - mit einer Schatzsuche im Hunsrückhaus.

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