Wildschäden auf bis zu 30 Prozent gestiegen

Der Forst- und Landwirtschaftsausschuss Morbach hat die Preise für Brennholz und Weihnachtsbäume festgelegt. Grund zur Sorge gibt das waldbauliche Gutachten des Forstamtes Dhronecken. Ein neuer Arbeitskreis soll Lösungen gegen zunehmende Schälschäden finden.

Morbach. "Erheblich gefährdet" ist der Begriff, der sich wie ein roter Faden durch das waldbauliche Gutachten zieht, das der Leiter des Forstamtes Dhronecken, Hans-Jürgen Wagner, dem Morbacher Forst- und Landwirtschaftsausschuss vorgelegt hat. "In den vergangenen drei Jahren haben die Schälschäden durch Rotwild in den meisten Morbacher Revieren noch einmal stark zugenommen", konstatiert der Forstmann. Hinter die meisten Reviere musste Wagner deshalb ein dickes "Minus" schreiben, denn: "Es ist nicht besser, sondern erheblich schlechter geworden."

Liegt die Toleranzgrenze bei geschädigten Bäumen bei gerade einmal zwei Prozent, tragen mittlerweile an manchen Stellen bis zu 30 Prozent der Morbacher Bäume die Spuren des Wildes. "Das hat Auswirkungen auf die Förderfähigkeit des Waldbaubetriebs durch die Landesregierung", warnt Wagner. Das gemeindliche Vermögen Wald werde immer weniger wert.

Was also tun? "Die Jagdpächter warten doch nur darauf, dass ich ihnen mit Vertragskündigung drohe. Dann sind die das Problem der Wildbestandsregulierung auf einen Schlag los", beschreibt Bürgermeister Gregor Eibes das Dilemma. Fast alle Ausschussmitglieder meldeten sich zu Wort. Etliche warfen den Begriff "Berufsjäger" in die Runde. Amtsleiter Wagner verwies auf ein neues Gesetz, das im nächsten Jahr in Kraft treten und mit dem der "warme körperliche Nachweis" Pflicht werden soll. Das heißt: Der Jäger muss dem Förster den Tierkadaver unmittelbar nach dem Abschuss zeigen. Nur so könne gewährleistet sein, dass das erlegte Tier nur einmal vorgezeigt wird. Einige Jagdpächter melden bislang einen Abschuss auch schon mal per E- Mail, ohne Beweis, ob sie tatsächlich im Wald waren.

Jetzt soll ein Arbeitskreis mit Mitgliedern aus der Landwirtschaft, der Jagdgenossenschaft, dem Forst und der Jägerschaft Ideen erarbeiten, wie der Wildflut im Morbacher Wald begegnet werden könnte. Weiter beschloss der Ausschuss den Verkauf von Weihnachtsbäumen an private Haushalte am Samstag, 12. Dezember, von 10 bis 16 Uhr im Forstrevier Hundheim, Distrikt Heidenpütz. Edeltannen kosten dort 18 Euro, Blaufichten und Fichten acht Euro, Blaufichten und Fichten über Haushaltsgröße sieben Euro pro laufendem Meter und Schmuckreisig einen Euro pro Ast.

Die Preise beim Brennholz liegen zwischen 14 Euro pro Raummeter für Kronenholz, das vom Käufer selbst zerkleinert und abtransportiert werden muss, und 28 Euro pro Raummeter Langholz (ganze Stämme), die an Waldwegen gelagert sind. Auch in diesem Fall ist die Zerkleinerung auf gewünschte Längen Sache des Käufers.

Die Preise gelten als Mindestgebote. Fragen zu den Versteigerungsterminen und Losen beantwortet der Leiter des Eigenbetriebes Forst, Jürgen Schabbach, Telefon 06533/ 71419.

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