Wildschweine pflügen Golfplatz um

Ideales Nahrungsangebot, milde Winter: Die Tiere fühlen sich sauwohl und vermehren sich stark. Experten sprechen bereits von einer regelrechten Wildschweinplage in unseren Gefilden. Die Tiere fühlen sich im Kreis Birkenfeld offenbar sauwohl und richten verstärkt Schäden an - so zum Beispiel auf dem Grün des Golfclubs Edelstein Hunsrück.

Kirschweiler. (vm) Ein "gigantisches Ausmaß" haben die Schäden, die Wildschweine vor einiger Zeit auf dem Golfplatz Kirschweiler angerichtet haben, berichtet der Präsident des Golfclubs Edelstein Hunsrück, Rainer Grosse-Siestrup. "Die Tiere haben das Gelände übel zerwühlt. Wir waren entsetzt", erläutert er die problematische Situation. Hilfe erhielten die geschockten Golfer von den Forstämtern Birkenfeld und Idarwald, deren Mitarbeiter jüngst gemeinsam mit den Jagdpächtern auf Wildschweinjagd gingen und 20 Sauen abschossen, wie Ulrich Sommer, Leiter des Forstamtes Birkenfeld, bestätigt: "Das ist schon eine Menge..." Allerdings: "Das Problem wird eher größer als kleiner. Wir werden unser Augenmerk verstärkt auf Schwarzwild legen müssen - und den Golfclub auch weiter unterstützen." Ideal sind die Bedingungen, die die Wildschweine in den vergangenen Jahren vorfanden: "Milde Winter, eine große Anzahl an Eichen und Buchen, die ihre Früchte im Wald abwerfen - für die Tiere das reinste Paradies. Das führt zu extrem hohen Vermehrungsquoten." Sommers Aussagen untermauern folgende Zahlen: Vor 25 Jahren wurden bundesweit nur rund 3000 Sauen im Jagdjahr geschossen, 2005/2006 waren es bereits mehr als 36 000 Tiere. Im Herbst soll wieder eine Treibjagd rund um den Golfplatz folgen: "Früher geht's nicht." Wenn die Sauen mit ihren Frischlingen unterwegs sind, schießt man die Muttertiere nicht ab - "und auf die Kleinen feuern, das ist sehr bedenklich und kann nicht unser Ziel sein". Groß war die Freude über die Unterstützung der Forstämter, betont Grosse-Siestrupp, "wenngleich es aber schon wieder neue Schäden zu beklagen gibt. Wir sind zwar versichert, aber auch in den Außenbereichen haben die Tiere Flächen umgewühlt. Und das ist dann nur unser Problem". Vor zwei Wochen trafen sich deshalb Mitglieder des Golfclubs zu einem Arbeitseinsatz: "Das Engagement war erfreulich groß. Eine Menge Golfer packten mit an. Das wurde denn auch mit Bier und Spießbraten von Vereinsseite aus belohnt." Trotz aller Ärgernisse in den vergangenen Monaten: Der Platz ist bespielbar, Auftakt für die neue Saison ist am 2. April. Zwei Schnuppertage, die der intensiven Mitgliederwerbung dienen sollen, werden folgen, blickt der aus Birkenfeld stammende Colfclub-Chef in die nahe Zukunft.

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