Windkraft im Hunsrück: Fünf Orte, sechs Windräder

Berglicht/Breit/Heidenburg/Schönberg/Büdlich · Das Unternehmen Abowind plant im Westen der Verbandsgemeinde Thalfang keine weiteren Anlagen, schaut aber schon in die Zukunft.

Autofahrer, die auf der L 150 von Thalfang in Richtung Trier unterwegs sind, können täglich die Baufortschritte an den Windrädern beobachten, die das Unternehmen Abowind unweit der Straße bauen lässt. Zwei Windräder entstehen auf der Gemarkung Berglicht, jeweils eines auf den Gebieten der Gemeinden Breit, Heidenburg, Schönberg und Büdlich, sagt Jörg Niethammer von Abowind. Vier davon gehören zum sogenannten Windpark Breit, zwei zum Windpark Berger Wacken. "Alle sechs sollen bis Ende September ans Netz gehen", sagt Niethammer. Sie sind jeweils knapp unter 200 Meter hoch. "Die Windräder sind schon lange in der Planung gewesen, konnten aber vorher nicht gebaut werden, da der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Thalfang erst jetzt rechtskräftig geworden ist", sagt er.

Derzeit verfolgt Abowind keine Pläne, in der Verbandsgemeinde Thalfang weitere Windräder zu bauen. Einige Vorhaben seien wegen des inzwischen einzuhaltenden Abstand von 1000 Meter zu den Dörfern - vorher waren es 800 Meter gewesen - aufgegeben worden. Allerdings bestehen Überlegungen, in einigen Jahren den Windpark Berglicht zu repowern. Das bedeutet, dass die derzeit dort bestehenden neun Anlagen aus dem Jahr 2004 in sechs oder sieben Jahren durch neue und leistungsfähigere Windräder ersetzt werden. Dann würden vier Anlagen die gleiche Leistung wie die jetzigen neun Windräder erzeugen, sagt Niethammer. Nach 20 Jahren würde die Einspeisevergütung für die derzeit existierenden Windräder ablaufen und für die neuen Anlagen eine neue Vergütung starten.

Doch müssten vorher die Windräder von den Eigentümern zurückgekauft werden. Denn es handele sich bei den neun Anlagen um einen Bürgerwindpark mit vielen Anteilseignern. Bisher seien dafür jedoch noch keine Anträge gestellt.
Der Berglichter Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis gibt drei Gründe an, weshalb seine Gemeinde den Bau von Windrädern unterstützt. Zum einen werde für die sogenannten E-Autos, die mit elektrischer Energie anstelle von Benzin angetrieben werden, mehr Strom als bisher benötigt.

Des Weiteren sind ihm Atomkraftwerke nicht geheuer. "Ich habe lieber Windräder als Atomkraftwerke." Und zu guter Letzt seien die Pachteinnahmen für die Gemeinde sehr lukrativ. Die Gemeinde könne damit ihre Schulden zurückführen. Oberweis: "Der Bau der neuen Kindertagesstätte wäre uns ohne die Gelder aus den Pachteinnahmen nicht möglich gewesen."

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