Windwurf bereitet Sorgen

TALLING/THALFANG. (urs) Schwarze Zahlen sind beim Forstverband Talling in weiter Ferne. Trotz der Nachwehen des Windwurfs vor 15 Jahren sehen die beteiligten Gemeinden keinen Sinn darin, weiterhin auf einen zweiten Waldarbeiter zu verzichten.

Der Forstverband Talling ist nach wie vor vom Windwurf gezeichnet. "Das ziehen wir noch hinter uns her", kommentiert Revierleiter Klaus-Werner Luckas den Verlust von Althölzern in den Jahren 1989/1990. Wann die neun Gemeinden des Verbandes mit einer Besserung rechnen können, lasse sich auch heute noch nicht sagen. Fest steht laut Luckas lediglich eines: "Es wird noch dauern, bis wir in die schwarzen Zahlen kommen." Der Betriebsplan der sieben Gemeinden, die sich für die gemeinsame Bewirtschaftung entschieden haben, weist für die nächsten zehn Jahre ein Minus von durchschnittlich rund 24 000 Euro pro Jahr aus. Dies betrifft Berglicht, Burtscheid, Dhronecken, Hilscheid, Lückenburg, Neunkirchen und Schönberg. 2005 wird sogar wohl mit minus 32 400 Euro abschließen. 2004 weist ein Minus von 24 550 Euro aus, das in diesem Jahr mit 26 000 Euro wieder ähnlich ausfallen soll. Für Talling und Horath, die nicht der gemeinsamen Bewirtschaftung angeschlossen sind, sieht das kaum anders aus. So rechnet Talling 2006 mit einem Minus von 6500 Euro und Horath mit fehlenden 3100 Euro. Die Zehn-Jahres-Planung geht in Talling von einem durchschnittlichen Defizit von 4000 Euro aus und in Horath von plus 1700 Euro."Auf Dauer keinen Bock mehr"

Trotz des auf Dauer defizitären Haushalts will der Verband nicht auf einen zweiten Waldarbeiter verzichten. Nachdem sich Luckas seit Jahren bei Nachbarrevieren Hilfe ausleihen muss, soll auf Wunsch des Verbandes die Stelle eines zweiten Mannes offiziell ausgeschrieben werden. Der Holzeinschlag der gemeinsam bewirtschafteten Gemeinden konzentriert sich 2006 auf die Fichte. In Schönberg, Berglicht, Neunkirchen und Lückenburg sollen insgesamt 2300 Festmeter fallen. Bei Douglasie ist in Neunkirchen, Berglicht, Schönberg und Hilscheid die Ernte von 1050 Festmetern (fm) geplant. Darüber hinaus sollen 500 Festmeter Kiefernholz die Einnahmen aufstocken sowie Schönberger und Burtscheider Traubeneiche (310 fm) und Lärche (140 fm). Das hartnäckige Minus ist für die Ortsbürgermeister wenig erfreulich. Auf Dauer habe er da "keinen Bock mehr drauf", bilanziert Neunkirchens Gemeindechef Richard Pestemer in der jüngsten Forstverbandsberatung. Das Dilemma sind laut Hans-Jürgen Wagner, Leiter des Forstamtes Dhronecken, die schlechten Holzpreise: "In den Standardhölzern sind wir weltmarktabhängig", sagt Wagner. Immerhin zeichne sich bei den Preisen eine moderate Steigerung ab. Der Forst sei derzeit dabei, den Wald entsprechend der Nachfrage umzubauen. "Wir gehen weg von der Masse auf Werthölzer", so Wagner.

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