Züschs "gute Stube" ist fertig

Nach zweijähriger Bauzeit hat Züsch sein neues Bürgerhaus eingeweiht. Bei dem anfangs sehr umstrittenen Umbau haben letztlich alle Bürger mit angepackt.

 Das Bürgerhaus in Züsch wurde nach zwei Jahren fertiggestellt. ADD-Präsident Dr. Josef Peter Mertes (Mitte) gratuliert Züschs Ortsbürgermeister Hermann Bernardy zur Einweihung des neuen Bürgerhauses. Mit im Bild der frisch ernannte erste Ehrenbürger Züschs, Alt-Bürgermeister Palmatius Kohlhaas, Verbandsbürgermeister Michael Hülpes, Landrat Günther Schartz und Architekt Hans-Peter Kolz (von links). TV-Fotos: Ursula Schmieder, Klaus Kimmling/Archiv

Das Bürgerhaus in Züsch wurde nach zwei Jahren fertiggestellt. ADD-Präsident Dr. Josef Peter Mertes (Mitte) gratuliert Züschs Ortsbürgermeister Hermann Bernardy zur Einweihung des neuen Bürgerhauses. Mit im Bild der frisch ernannte erste Ehrenbürger Züschs, Alt-Bürgermeister Palmatius Kohlhaas, Verbandsbürgermeister Michael Hülpes, Landrat Günther Schartz und Architekt Hans-Peter Kolz (von links). TV-Fotos: Ursula Schmieder, Klaus Kimmling/Archiv

Züsch. Die durchweg zufriedenen Mienen im hellen und bis unters Dach offenen Saal sprechen Bände. Der Umbau der ehemaligen Gaststätte Biehl zum Züscher Bürgerhaus ist gelungen. Doch der Weg dorthin war beschwerlich, wie die Festredner bei der offiziellen Einweihung immer wieder in Erinnerung rufen. "Das Vorhaben war umstritten, stellenweise sogar umkämpft", lässt Ortsbürgermeister Hermann Bernardy den Werdegang von Züschs "guter Stube" noch einmal Revue passieren.Nach dem Bürgerentscheid 2005, bei dem sich eine deutliche Mehrheit der Züscher für das Projekt ausgesprochen hatte, hätten sich die Ratsmitglieder jedoch "zusammengerauft". Das Ergebnis ist für Bernardy daher ein "mustergültiges Beispiel für demokratisches Vorgehen". Zumal während der Bauzeit viele Male umgeplant werden musste. Mal, weil sonst alles zu groß und zu teuer geworden wäre - mal, weil es an Platz gemangelt hätte. Sein Dank gelte daher nicht zuletzt den Fachleuten, denen es gelungen sei, "etwas so Altes so herzurichten". Dank gebühre aber auch den vielen freiwilligen Helfern und vor allem dem Land, dass das Vorhaben finanziell unterstützt habe.

Derzeit klafft noch eine Lücke zwischen den voraussichtlichen Baukosten von rund 840 000 Euro und den zuwendungsfähigen Gesamtkosten von 652 000 Euro. Grund dafür sind Mehrkosten von 110 000 Euro. Da diese aus Sicht der Gemeinde unvermeidlich waren, hofft Züsch, dass das Land die Förderung anpassen wird.

Aktuell ist laut Dr. Josef Peter Mertes, dem Präsidenten der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier, ein Betrag von 325 000 Euro in Aussicht gestellt. Ein Großteil davon sei auch bereits ausgezahlt für dieses "sehr gelungene Dorferneuerungskonzept". Was Mertes besonders freut, ist das Engagement aller Züscher für das Haus: "Und wer seinen Frieden mit dem Bürgerhaus noch nicht gemacht hat, wird das durch die Nutzung sicher bald tun."

Landrat Günther Schartz hat das Gebäude noch in seinem vorherigen Zustand kennengelernt und ist vom Ergebnis positiv überrascht. "Es verbindet wunderbar das Alte, Traditionelle mit dem Neuen." Hier sei ein gutes, verantwortungsvolles Werk gelungen.

Auch Verbandsbürgermeister Michael Hülpes erinnert sich noch gut an den Spatenstich, "als wir förmlich in einem Trümmerfeld standen." Damals hätte sich wohl kaum einer die nun realisierte Symbiose aus Holz, Glas und Metall vorstellen können. Doch im Ort habe sich in jüngster Zeit ja noch sehr viel mehr getan, spricht Hülpes den sanierten Sportplatz an und verweist auch auf die aktuellen Kanal- und Straßenbauarbeiten: "Züsch ist die aufstrebendste Gemeinde der Verbandsgemeinde." Die Bürger tragen dazu aber nicht nur mit Muskelkraft bei, sondern auch finanziell. So wird sich die Jagdgenossenschaft zum Beispiel an den Einrichtungskosten für das neue Bürgerhaus beteiligen.

Nach der Einsegnung des Gebäudes durch Dechant Clemens Grünebach und Pfarrer Peter Sorg und musikalischen Kostproben der Big-Band des Gymnasiums Hermeskeil wartet Gemeindechef Bernardy mit einer Überraschung auf. Auf einhelligen Wunsch des Gemeinderates wird Altbürgermeister Palmatius Kohlhaas zum ersten Ehrenbürger von Züsch ernannt.

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