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Zahlen für die Zukunft

MORBACH. Ralf Becker ist im Morbacher Rathaus derzeit der Herr der Zahlen: Der Verwaltungsangestellte stellt Daten der Einheitsgemeinde zusammen, die die Entwicklung der Einheitsgemeinde in der Zukunft positiv beeinflussen sollen.

Der Hunsrück ist - wenn man den düsteren Prognosen glauben will - in einigen Jahren eine ausgestorbene Region. Statt Kindern und Jugendlichen tummeln sich in den Dörfern nur noch ältere Menschen. Diesem Trend will die Einheitsgemeinde (EG) Morbach mit einem Gutachten über die Struktur der Gemeinde entgegen treten. "Wir müssen frühzeitig in Sachen demografische Entwicklung tätig werden, weil unsere Region stark betroffen ist", sagt Ralf Becker von der EG Morbach. Als Grundlage des künftigen Handelns arbeitet Becker derzeit an einem statistischen Gutachten über die Gemeinde. "Wir haben in Morbach momentan keine rückläufigen Einwohnerzahlen und eine mobile Gesellschaft. Allerdings müssen wir für die Zukunft gewappnet sein", sagt Becker. Bereits 1995 hat er an dem letzten Gutachten dieser Art mitgearbeitet. Federführend war damals allerdings Arnold Künzer. Heute, mehr als zehn Jahre später, ist dieses Gutachten zu veraltet, um Handlungsempfehlungen zu geben. Um eine aktuelle Datengrundlage zu bekommen, untersucht der Diplom-Geograf die Entwicklung von Morbach in den zurückliegenden 14 Jahren - und braucht dafür nur eins: Zahlen, Zahlen, und nochmal Zahlen. Zum Beispiel zur Bevölkerungsentwicklung in der EG, um die zukünftige Situation von Kindergärten, Schulen und Bauland zu überblicken. Oder über die allgemeine Wirtschaft in der Gemeinde, das Handwerk, den Einzelhandel oder den Tourismus - alles will Ralf Becker wissen. Die nötigen Zahlen bekommt Becker von der Morbacher Verwaltung, vom Statistischen Landesamt, der Agentur für Arbeit oder den Kammern. "Noch zwei bis drei Monate wird es wahrscheinlich dauern, bis wir die Datenanalyse abschließen können", sagt Becker. "Dann folgt eine Strukturanalyse, aus der man Stärken, Schwächen, Risiken und Chancen der Region ablesen kann." Aber auch die Einwohner der Einheitsgemeinde Morbach sollen in die Studie mit einbezogen werden. "Wenn wir das alles haben, werden wir in den Ortsbezirken Dorfgespräche machen", sagt Ralf Becker. Diese sollen den Bürgern, die Möglichkeit geben, ihre Ideen zur zukünftigen Entwicklung einzubringen. Ende des Jahres soll das Gesamtwerk öffentlich präsentiert werden. Das dann gezeigte Zahlenwerk soll aber keine reine Sammlung von statistischen Daten sein, sondern auch für die Einheitsgemeinde als Standort werben. "Der Druck der Regionen um Arbeitsplätze und Einwohner wächst. Bevor wir hier in die Bredouille geraten, wollen wir etwas für die Gemeinde tun", sagt Becker.

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