Zisternen fürs Zentrum

Oft kann man schon mit kleinen Aktionen viel Gutes bewirken. Ein Malborner Förderkreis unterstützte die akademische Ausbildung einer jungen Frau aus Ruanda. Auch zwei Zisternen konnten gestiftet werden.

Malborn. (jolo) Nach dem Kölner Weltjugendtag vor zwei Jahren sahen sieben Malborner Familien vor allem die afrikanische Welt ein wenig anders. Damals waren neben französischen Jugendlichen Ruander in Thalfang und Malborn untergebracht. Erzählungen von Leid, Folter und Mord ließen nur eine Schlussfolgerung zu: "Da müssen wir helfen." Vor allem die Lebensgeschichte der jungen Laurence Mukamana berührte die Hochwälder. Laurence, gezeichnet durch viele Macheten-Stiche, verlor im Krieg ihre Eltern und musste fortan ihre vier jüngeren Brüder versorgen. Da viele Lehrer und Geistliche umgebracht worden waren, berief man wie Laurence, die lesen und schreiben konnten, in den Schuldienst.Grableuchten und Marienfiguren

Doch der Zeitpunkt kam, als die Akademiker zurückkamen und diejenigen ohne Diplom verdrängten. Da die junge Ruanderin kein Geld fürs Studium hatte, sprangen sieben Malborner Familien ein, die die Ausbildung, den Unterhalt für sie und ihre Brüder bezahlen. Alles zusammen kostete 1218 Euro im Jahr. Da die Geldgeber natürlich wissen wollten, was mit dem Geld geschah, erhielten sie eine Bestätigung der Universität inklusive Zeugnis. Die Hochwälder Helfer, allen voran Pfarrgemeinderatsmitglied Erich Klein sowie Dolmetscherin Eva Mörschbächer, wollten im gut 2000 Einwohner zählenden afrikanischen Dorf Muyange noch mehr tun. Sie erfuhren von einem gestifteten Gesundheitszentrum, dem Zisternen fehlten. Da kam Klein ein Gedankenblitz. Er erstand Grableuchten mit dem Bildnis von Papst Benedikt XVI. und verkaufte sie neben Muttergottesfiguren in der Kirche, einem Malborner Geschäft oder auf Märkten. Das erlöste Geld, 400 Euro, sowie der Erlös von 300 Euro von einem Fest, das der Pfarrgemeinderat ausrichtete, wurde für die Errichtung von zwei Regenwasserzisternen sowie die Instandsetzung einer weiteren Anlage verwendet. Anschließend hieß es in einem Brief des Mainzer Innenministeriums: ,,Damit haben Sie den Grundstein gelegt, damit das Projekt überhaupt realisiert werden kann, denn ohne eine - wenn auch kleine - Unterstützung eines Spenders können Partnerschaftsprojekte nicht mit Landesmitteln kofinanziert werden." Geld fürs nächste Projekt, das noch nicht feststeht, ist schon von Erich Klein, der zurzeit selbst kreierte Holzkreuze erstellt, und seiner Frau, die Bilder mit Serviettentechnik fertigt, gesammelt. 25 Jahre nach dem Start der Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda haben einige Malborner Familien Spaß daran, Menschen zu helfen, denen es schlecht geht.

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