Morbach/Wenigerath. Die Zahl 365 ist mit Absicht gewählt. Die Bundesinitiative "365 Orte im Land der Ideen" zeichnet an jedem Tag im Jahr 2008 einen "Ausgewählten Ort" aus, der in besonderem Maß die Ideenvielfalt, Kreativität und das Engagement von Menschen in Deutschland verkörpert. Allerdings, wegen des Schaltjahrs gibt es in diesem Jahr 366 Preise. Am 25. April ist Morbach, wie bereits kurz berichtet, der Ort des Tages. Bürgermeister Gregor Eibes ist stolz auf die Auszeichnung, die er morgen, Freitag, um 15 Uhr in der Morbacher Energielandschaft entgegennehmen wird. Denn immerhin handelt es sich nach der Auszeichnung als Klimaschutz-Kommune 2006 und dem "Deutschen Solarpreis 2007" um den dritten Preis im Zusammenhang mit der Mel und den Bemühungen der Gemeinde, zukunftsträchtige Konzepte in Sachen erneuerbare Energien zu entwickeln. Der Festakt findet in einem Gebäude statt, das den Wandel dieses Konversionsareals dokumentiert: die ehemalige Bombenwartungshalle. Noch in diesem Jahr ist in diesem Gebäude eine Anlage zur Produktion von Holzbriketts geplant. Das frühere Munitionslager der US-Armee bei Wenigerath galt bis 1995 als das größte in Europa. Heute wird auf dieser Fläche dreimal mehr Strom produziert, als die Bürger der Einheitsgemeinde verbrauchen. "Der Preis ist eine Bestärkung dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind", macht Eibes deutlich. Das gelte nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für die Firma Juwi, das Institut für angewandtes Stoffstrom-Management (Ifas) in Birkenfeld und andere Kooperationspartner. Morbach wolle sich auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen, versichert der Rathaus-Chef. Das nächste Ziel sei es, die Ideen, die der Energielandschaft zugrunde liegen, in die Gemeinde hin-einzutragen. Die ersten Schritte seien bereits erfolgt. Zum einen gibt es seit Februar eine kostenlose Energieberatung durch die Verbraucherzentrale. Zum anderen hat die Kommunalpolitik für 2008 Förderprogramme für erneuerbare Energien und Sanierung von Altbauten aufgelegt. Das haben die Bürger so stark nachgefragt, dass die Gremien bereits einen Nachschlag bewilligten. Als nächstes Ziel peilt man im Rathaus das Thema Nahwärmeversorgung an. Doch zurück zum "Zukunfts-Oscar". Am 25. April erhalten Bürgermeister und Gemeinde eine Ehrentafel und eine Urkunde. Interessant für die Kommune ist sicher auch die Tatsache, dass die Initiative einen Dumont-Reiseführer zum Thema "365 Ideen aus Deutschland, die in die Zukunft tragen" herausgibt, in dem jeder preisgekrönten Orte aufgeführt ist. Feiern will Eibes am Freitag mit der gesamten Gemeinde. Er lädt zum "Tag der offenen Tür" in die Energielandschaft ein. Extra Programm: Die Auszeichnung feiert die Gemeinde Morbach mit einem "Tag der offenen Tür". Um 14 Uhr begrüßt Bürgermeister Gregor Eibes die Gäste in der ehemaligen Bombenwartungshalle. Nach weiteren Ansprachen findet um 15 Uhr die offizielle Preisverleihung statt. Von 15.30 Uhr an ist es möglich, die Biogasanlage, die Holzpelletsproduktion, die Fotovoltaik, die Windräder sowie die solare Trinkwasseraufbereitungsanlage besichtigen. Auch kostenlose Führungen finden statt. Um 15.30 Uhr sind die kleinen Besucher dran. Das Kindertheater Eddi Zauberfinger präsentiert das Mitmachmusical "Willi, der Wassertropfen". Der Eintritt ist frei. Geplant sind auch eine Benefizaktion zugunsten der Mali-Hilfe, Kinderschminken und ein Streichelzoo. Auch das Jugendparlament ist mit einer Aktion präsent. Auszeichnung: "Deutschland - Land der Ideen" ist eine gemeinsame Standort-Initiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft, vertreten durch den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Schirmherr ist Bundespräsident Horst Köhler. Im Verein "Deutschland - Land der Ideen e.V." engagieren sich Unternehmen, Institutionen und Personen, die sich für die Vermittlung eines innovativen, leistungsfähigen und zukunftsorientierten Deutschlandbilds im In- und Ausland einsetzen. Der bundesweite Wettbewerb "365 Orte im Land der Ideen" wird seit 2006 gemeinsam mit dem Projektpartner Deutsche Bank umgesetzt. (iro)