Zum Ersten. Zum Zweiten. Wer bietet mehr?

Morbach · Im Morbacher Forst wird Brennholz versteigert. Im Staatswald kann es zum Festpreis bestellt werden. Die Freien Wähler wollen das ändern.

Morbach Die Gemeinde Morbach hält daran fest, ihr Brennholz wie bisher im Versteigerungsverfahren abzugeben. Die Freie Wählergruppe Morbach (FWM) hatte eine Änderung für die Abgabe ins Spiel gebracht: Sie plädiert dafür, dass das Brennholz im Bestellverfahren zum Festpreis abgegeben werden soll. Doch einen entsprechenden Antrag hat der Morbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung abgelehnt.
Kein Ratsmitglied der anderen im Rat vertretenen Fraktionen und Gruppierungen wollte sich dem Antrag der FWM anschließen. Es sei bereits länger ein Anliegen der FWM, dass die Bürger preiswert Brennholz bekommen und nicht überteuert ersteigern müssten, begründete Sprecher Willi Feilen den Antrag seiner Fraktion.
Doch Guido Haag, Leiter des Morbacher Forstreviers, sagte, er kenne keine Brennholzkunden, die mit dem bisherigen System unzufrieden seien. "Wer steigert, kennt den Preis", sagt er. Einzellose mit guter Anfahrt seien zwar teurer, doch jeder Interessent sehe, auf was er biete. Ein Bestellverfahren würde zu einem deutlich erhöhten Aufwand sowohl bei der Abrechnung, als auch bei der Bereitstellung der Lose führen.
Feilen führte zwar das Argument an, dass nicht jeder am Versteigerungstag Zeit habe und fragte nach Kompromissmöglichkeiten. Doch beide Verfahren parallel zu betreiben, bedeute noch mehr Aufwand für den Forst, entgegnete Haag.
Der Beigeordnete Achim Zender, der auch der FWM angehört, machte sich zwar ebenfalls noch mal für das Bestellverfahren stark. "Das System hat sich im Staatswald bewährt", sagt er. "Warum sollen wir es hier nicht probieren? Anderenorts funktioniert es", sagte er.
Doch konnte er die Mitglieder der anderen Gruppierungen und Parteien nicht überzeugen. "Wenn der eine fürs gleiche Geld gutes Holz bekommt, der andere schlechtes Holz, dann gibt es böses Blut", sagte Uwe Andretta von Bündnis 90/Die Grünen. Zudem sei der genannte höhere Verwaltungsaufwand für seine Partei schlüssig.
"Die Leute haben mich gebeten, das jetzige System beizubehalten", sagte Hermann Moseler von der SPD. "Ich sehe keinen Grund, was zu ändern", sagt Georg Gröber von der FDP.
Auch Jürgen Jakobs von der CDU sprach sich gegen eine Änderung aus. "Ich sehe keine durchschlagenden Vorteile", urteilte er über das vorgeschlagene Bestellsystem. Wer sein Holz so bestelle, könne sich auch an Staatsforsten wenden. Zudem seien die Preisunterschiede überschaubar.Extra: BRENNHOLZ: DIE PREISE


Taxpreis, ist der Preis, mit dem die Versteigerung begonnen wird, liegt laut dem Leiter des Morbacher Forstreviers bei 33 Euro pro Raummeter für gemischte Buchen- und Eichenlose. Bei Birke liegt der Taxpreis bei 24 Euro pro Raummeter. Im Hauptsortiment Buche/Eiche gemischt haben die erzielten Durchschnittspreise 2016 bei 36,50 Euro, 2017 bei 36,40 Euro gelegen. Im Staatswald lägen die Preise in diesem Jahr für das im Bestellverfahren abgegebene Holz bei 36,40 Euro bei Buche, 31,50 Euro bei Eiche und 28 Euro bei Birke, jeweils pro Raummeter. Insgesamt sind im Gemeindeforst Morbach 2016 2300 Raummeter Brennholz in 250 Losen, 2017 2050 Raummeter in 230 Losen verkauft worden.

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