Zweifel an Hahn-Zahlen

HAHN. (red) Die Ankündigung des Billigfliegers Ryanair, auf dem Hahn 18 Flugzeuge zu stationieren, hat die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn auf den Plan gerufen.

In einer Presseerklärung forderte die BI die Offenlegung der Verträge zwischen der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH und dem Billigflieger, um die Kosten der Vereinbarung für die Öffentlichkeit durchschaubar zu machen. Nach Ansicht der Bürgerinitiative nutze Ryanair den Hahn nur, weil die Fluggesellschaft entsprechende Gegenleistungen und Vergünstigungen erhalte. Zugleich zweifelte die BI die Richtigkeit der in Mainz vorgelegten Prognosen zu Flugbewegungen, Passagierzahlen und Arbeitsplätzen an. So sollten die Flugverbindungen von Ryanair von heute täglich 27 auf 50 erhöht werden und sich die Anzahl der Passagiere von etwa 2,7 Millionen auf acht Millionen steigern. Nach der Rechnung der BI sei dies aber nur bei einer 100-prozentigen Auslastung aller Flüge möglich. Im Jahr 2004 habe die Auslastung aber lediglich bei rund 76 Prozent gelegen. Auch die Arbeitsplatzprognose sei ähnlich zweifelhaft. Sie stütze sich auf ein im Auftrag der Flughafengesellschaft erstelltes Gutachten, das sich als fehlerhaft herausgestellt habe. Die BI will nun beraten, ob die angekündigten Startbahn-Ausbaupläne nicht eine Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses zur Folge haben müssten. Grundlage des Beschlusses seien verschiedene Gutachten wie die Verkehrsprognose, ein Lärmgutachten und eine Prognose über den Verkehr von und zum Flugplatz Hahn. Diese Gutachten beruhten auf einer Passagierzahl von vier Millionen im Jahr 2015. Weil es bis 2012 bereits zehn Millionen Passagiere sein sollen, müssten nach Ansicht der BI alle Gutachten falsch und der daraus resultierende Planfeststellungsbeschluss rechtswidrig sein.

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