Zweite PET-Linie kommt

SCHWOLLEN. Weiter aufwärts geht es bei Schwollener Sprudel. Derzeit laufen millionenschwere Projekte. Für die nächsten Jahre hat Hans-Walter Frühauf große Pläne geschmiedet.

Zwei Millionen Euro investiert Schwollener Sprudel in den Anbau einer 4200 Quadratmeter umfassenden Lagerhalle, deren Fundamente bereits gegossen sind. "Anfang 2007 wird die Stahlkonstruktion errichtet", informiert Inhaber Hans-Walter Frühauf. Somit verdoppelt sich die Fläche des 1998 erbauten Werks 2, in dem sich die Abfüllanlage für Kunststoffflaschen und die Vorräte an Vollgut befinden. Ende 2007 soll knapp sechs Jahre nach der ersten eine zweite PET-Linie installiert werden: "Die Nachfrage nach Lohnabfüllungen nimmt stetig zu." Dabei tritt das 1929 gegründete Unternehmen keineswegs in Konkurrenz zum großen Nachbarn Hochwald-Sprudel, der mehr und mehr Säfte abfüllt. "Wir besetzen Nischen wie Energy- und Sportgetränke, die wir zum Teil ins Ausland liefern", berichtet der Chef, der Wert auf eine breite Streuung legt: "Eine Abhängigkeit von einem oder zwei Kunden wäre schlecht." Mit dem Absatz der eigenen Erzeugnisse zeigt sich der 51-Jährige ebenfalls zufrieden: "In der Branche jammern viele, doch für uns ist der Sommer trotz des verregneten Augusts gut gelaufen - im Vergleich zu 2005 haben wir kräftig zugelegt." Dank einer zweistelligen Steigerungsrate dürfte sich die diesjährige Leistung bei 80 Millionen Füllungen einpendeln. Positiv wirkte sich die Erweiterung der Gourmet-Gebinde für die Gastronomie um "Medium" und "Naturelle" mit wenig oder ganz ohne Kohlensäure neben "Classic" aus. Innovationen wie der "Sinnes-Reigen" in der 0,75-Liter-Flasche schlugen gut ein. Eigens für die Adventszeit wurde ein Trunk mit Spekulatius-Geschmack kreiert. Auf dem 2005/06 für eine Million Euro angelegten Leergutabstellplatz gegenüber der Produktionsstätte parken auch die elf firmeneigenen Lastwagen. Vor der Asphaltierung der 15 000 Quadratmeter waren Erdbewegungen von 66 000 Kubikmetern notwendig. Außerdem werden zehn Wassertanks, die die Vorräte von 600 auf 1600 Kubikmeter vergrößern, aufgestellt und an den Flanken zwei 150 Meter tiefe Quellen gebohrt, da die bisherigen neun nicht mehr ausreichen. Wegen der Entwicklung musste Frühauf seinen Plan aufgeben, die Glasabfüllung vom 800 Meter entfernten Stammsitz ins jetzige Hauptwerk zu verlagern, um die Betriebsabläufe zu optimieren: "Dafür haben wir keinen Platz mehr."In der traditionsreichen, 1771 erstmals erwähnten St.-Nikolaus-Quelle in Malborn wird hauptsächlich Mineralwasser ohne Kohlensäure abgefüllt - jüngst ergänzten "Bergkristall" und "Rosenquarz" das Sortiment. Nach den zahlreichen Neueinstellungen der vergangenen Jahre kommen zu den 80 Mitarbeitern 2007 mindestens zwei Auszubildende hinzu - zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik und zum Betriebsschlosser.

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