Zweites Standbein für den Forst

Der neue Forstbetriebsleiter Jürgen Schabbach hat im Morbacher Gemeinderat die Planungen für 2010 vorgestellt. Wichtigster Punkt ist der Einstieg in die Vermarktung von Holzhackschnitzeln.

Morbach. Das Thema Forst hat im Morbacher Gemeinderat stets einen hohen Stellenwert. Schließlich ist die Gemeinde Morbach einer der größten kommunalen Waldbesitzer im Land. Entsprechend interessiert waren die Ratsmitglieder, als der neue Leiter des Eigenbetriebs Gemeindeforst Morbach, Jürgen Schabbach, die Planzahlen für 2010 vorlegte.

Sie können sich sehen lassen. Der Wirtschaftsplan weist laut Schabbach einen "recht ordentlichen Gewinn" aus, obwohl der Orkan Kyrill auch im kommenden Wirtschaftsjahr im Gemeindewald seine Spuren hinterlässt. Unterm Strich rechnet der Betriebsleiter mit einem Plus von 137 100 Euro. Und das, obwohl wegen der Sturmschäden im Jahr 2007 auch drei Jahre später weniger eingeschlagen wird als geplant.

Möglich sind insgesamt 20 251 Festmeter, stattdessen sollen nur 17 555 geerntet werden. Das Gros davon ist wie üblich Fichtenholz. Wegen der positiven Entwicklung auf dem Holzmarkt rechnet Schabbach mit einem Erlös von 864 000 Euro aus dem Nutzholzverkauf.

2010 soll sich zudem erstmals das neue Geschäftsfeld im Gemeindewald, die Vermarktung von Holzhackschnitzeln, auswirken. Schabbach erwartet Erlöse in Höhe von 144 000 Euro. Berücksichtigt man die Kosten unter anderem für Transport, Herstellung der Schnitzel und Ankauf - ein Teil des benötigten Restholzes wird aus dem heimischen Staatswald angekauft -, bleibt im neuen Geschäftsbereich immer noch ein Überschuss von 66 000 Euro. Das ist allerdings nach Angaben des Nachfolgers von Berthold Staudt zunächst Buchgeld, weil in die Rechnung auch der Wert der gelagerten Hackschnitzel (94 500 Euro) eingeht. Die Hackschnitzel - 8000 Schüttraummeter liegen schon auf Halde - bleiben übrigens in der Region. Mit ihnen soll die geplante Morbacher Nahwärmeversorgung gespeist werden.

Mit 260 000 Euro schlägt eine weitere Investition zu Buche: die Restfinanzierung des Forstbetriebshofs 2010. Da allerdings mit dem Bau noch nicht begonnen wurde, wird voraussichtlich auch die Differenz zu den Gesamtkosten von rund 450 000 Euro ins kommende Jahr übertragen. Im Forstbetriebshof sollen Maschinen und betriebseigene Fahrzeuge untergebracht werden. Den Forstwirtschaftsplan genehmigte das Gremium einstimmig.

Auch mit dem Thema Nahwärmeversorgung befasste sich das Gremium, allerdings in nicht-öffentlicher Sitzung. Es ging um den aktuellen Sachstand und Wirtschaftlichkeitsberechnungen.

Das Gremium beauftragte nach Angaben von Morbachs Büroleiter Theo Gätz, mit den Bürgern, die sich für Nahwärme interessieren, in konkrete Vertragsverhandlungen einzutreten. Angestrebt wird weiterhin, bereits im Winter 2010/11 Nahwärme anzubieten. Gätz rechnet allerdings damit, dass zu dem Zeitpunkt nicht das komplette Versorgungsnetz stehen wird.

Weitere Informationen für die Bevölkerung gibt es am Donnerstag, 10. Dezember, 19 Uhr in einer Informationsveranstaltung in der Baldenauhalle.

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