Zwischen Burgruine und Grillhütte

HUNDHEIM. Während ihre Burgruine von der früheren Bedeutung Hundheims zeugt, stellen Bürger, Vereine, Jugend und Betriebe die Lebendigkeit des Ortes stets aufs Neue unter Beweis.

 Obwohl weder Guido noch Birgit Haag Wurzeln in Hundheim haben, fühlen sie sich in der 700-Einwohner-Gemeinde wohl. Ihre Kinder Lukas, sieben Jahre alt, und Sophie, fünf Jahre alt, lieben es, auf dem zum Teil in Eigeninitiative gestalteten Kindergarten-Außengelände zu toben.Foto: Ursula Schmieder

Obwohl weder Guido noch Birgit Haag Wurzeln in Hundheim haben, fühlen sie sich in der 700-Einwohner-Gemeinde wohl. Ihre Kinder Lukas, sieben Jahre alt, und Sophie, fünf Jahre alt, lieben es, auf dem zum Teil in Eigeninitiative gestalteten Kindergarten-Außengelände zu toben.Foto: Ursula Schmieder

Die fünfjährige Sophie weiß Sackgassen zu schätzen. "Hier kann man schön spielen", freut sie sich über reichlich Platz zum Fahrradfahren und die vielen gleichaltrigen Spielkameraden. Vorteile, die sie der Baulandwahl ihrer Eltern zu danken hat. Dass diese mit ihrer Entscheidung auch fünf Jahre nach dem Einzug ebenso zufrieden sind, liegt nicht nur an der schönen Aussicht, die sie von ihrem Haus aus haben. Dabei war Hundheim, wo Guido Haag seit 1995 als Revierförster tätig ist, zumindest für Ehefrau Birgit Neuland. Was beide aber rasch vergessen hatten. "Der Kontakt ist gekommen als Lukas in den Kindergarten kam", erinnert sich die gebürtige Thalfangerin. Seither bringen sie und ihr Mann sich dort ebenso aktiv ein, wie in der Morbacher Grundschule, die der heute Siebenjährige besucht. Auch die intakte Nachbarschaft und das lebendige Vereinsleben haben dazu beigetragen, dass sich beide schnell einlebten und Freunde fanden. Ein entscheidendes Kriterium bei der Wohnortwahl war neben dem beruflichen Mittelpunkt des Familienvaters die Nähe zum Zentrum der Einheitsgemeinde. "Es ist nur ein Sprung nach Morbach", meint Guido Haag. Außerdem sei das Bauland in Hundheim günstiger als dort "Auf der Huhf", von wo ebenfalls nur wenige Schritte zu Fuß in den Ort führten. 30 Euro zahlen in Hundheim Bauwillige für den erschlossenen Quadratmeter. Da wundert es nicht, dass wegen der weiter bestehenden Nachfrage neues Bauland schon in Planung ist. Gute Voraussetzungen also für den Zuzug junger Familien, was letztendlich auch die jüngst beschlossene Einrichtung eines Jugendraumes rechtfertigt. Eine Entscheidung, die Birgit Haag voll unterstützt. "Ich find das toll - man soll ihnen eine Chance geben." Nach Ansicht von Ortsvorsteher Joachim Gutweiler haben sich die Jugendlichen den Raum redlich verdient. Immerhin hatten bei der Rundreise-Aktion der Gemeinde rund 30 von ihnen die Gelegenheit genutzt, ihr Interesse daran vorzubringen. Weitere Pluspunkte des 700-Einwohner-Ortes sind laut Gutweiler die gute Infrastruktur mit günstigen Verbindungen nach Morbach und Bernkastel-Kues und die intakte Vereinsgemeinschaft. Die Zusammenarbeit von Feuerwehr, Heimat-, Karnevals-, Musik- und Sportverein sowie Landfrauen und VdK funktioniere gut. Früchte des bereits bewiesenen Vereinsengagements sind die im Vorjahr eingeweihte Grillhütte beziehungsweise die aktuell anstehende Sanierung des Sportplatzes. Abgesehen von derlei Freizeitaktivitäten sorgen im Ort drei Vollerwerbslandwirte plus einer im Nebenerwerb sowie ein Schreiner, der vier Mitarbeiter beschäftigt und ausbildet, und ein Bauunternehmer dafür, dass Hundheim kein reines Wohndorf ist. Darüber hinaus bieten einige Bürger privat Ferienwohnungen an. Als nachteilig für das Wohn- und Familienidyll könnten sich jedoch möglicherweise Ausbau und Nachtflugbetrieb des Flughafens Hahn erweisen. "Ich habe schon Bedenken", sagt Birgit Haag. In dem Punkt stimmt ihr Ehemann Guido zu. Im Moment sei der Lärm ja erträglich, doch wisse keiner was kommt.

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