Eisenbahn-Aktivist: Tourismusbahn-Konzept reicht nicht weit genug - Angst vor Zerstückelung

Thalfang/Morbach/Oberherrn · In der Diskussion um die Wiederbelebung der Hunsrückbahn meldet sich Erhard Pitzius von der Initiative für die Erhaltung und Reaktivierung der Hochwald- und Hunsrückquerbahn zu Wort. Ihm reicht das Konzept einer Tourismusbahn zwischen Morbach und Thalfang nicht. Das würde die Saarländer abhängen.

Eisenbahn-Aktivist: Tourismusbahn-Konzept reicht nicht weit genug - Angst vor Zerstückelung
Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Thalfang/Morbach/Oberherrn. Seit Jahren ist das Schienennetz im Hunsrück stillgelegt. Aber durch die Schaffung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald hat deren Reaktivierung wieder in die Diskussion gebracht. Schließlich ließe sich das Schutzgebiet mit der Bahn umweltfreundlicher als mit dem Individualverkehr erschließen. Unlängst legte die Interessengemeinschaft Nationalparkbahn Hunsrück-Hochwald ein Konzept für eine erste Teilerschließung zwischen Morbach und Thalfang vor (der TV berichtete am 19. Oktober). Im Vorfeld hatte Landrat Gregor Eibes zu einem Runden Tisch zu diesem Thema eingeladen. Das geht aber Erhard Pitzius, Eisenbahn-Aktivist und Mitglied der Initiative für die Erhaltung und Reaktivierung der Hochwald- und Hunsrückquerbahn nicht weit genug. Pitzius erklärt dem TV gegenüber: "Leider wurden beim Runden Tisch nur die Bahnbefürworter aus Rheinland-Pfalz eingeladen, die Saarländer blieben mit ihren Ideen außen vor.

Der Weg einer Tourismusbahn im Hochwald und Hunsrück ist richtig, geht aber nicht weit genug." Der Inselbetrieb auf einer 15 Kilometer langen Strecke bleibe problematisch, denn es fehle immer noch ein Gesamtkonzept für die Region zwischen Türkismühle und Büchenbeuren. Pitzius weist dabei auf die jüngsten Pläne im Saarland hin: "Wenn das Saarland die Radwegpläne umsetzt und die Hochwaldbahn in Teile zerstückelt, dann ist dies ein Rückschlag für eine touristische Nutzung, auch der Hunsrückquerbahn." Bei einem Inselbetrieb würde der Radfahrer oder Wanderer überwiegend mit dem Auto anreisen.

Wenn man vollständig per Bahn aus Langenlonsheim (Rhein-Main) oder Türkismühle (Saar-Lor-Lux) anreisen könne, dann ist die Chance wesentlich höher, das Auto stehen zu lassen oder dass Menschen ohne Auto die Region erleben können. Deshalb solle man weiter für die Reaktivierung der Gesamtstrecke Türkismühle-Büchenbeure kämpfen. Ein Gesamtkonzept sei gefragt. hpl

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