Grundschüler Haag-Merscheid und Morscheid werden künftig länger betreut

Morscheid/Haag · Die Einheitsgemeinde Morbach führt ab dem kommenden Schuljahr verlängerte Betreuungszeiten für die Jungen und Mädchen der Grundschulen Morscheid und Haag-Merscheid ein. Eltern begrüßen das neue Angebot, mit dem die Schulstandorte gestärkt werden.

 Die Schüler der Grundschule Haag-Merscheid und Morscheid können künftig während der Betreuungszeiten gemeinsam Hausaufgaben erledigen oder spielen, wie hier die Jungen und Mädchen des dritten und vierten Schuljahres in Haag mit ihrer Schulleiterin Monika Fell am letzten Schultag vor den Ferien. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Die Schüler der Grundschule Haag-Merscheid und Morscheid können künftig während der Betreuungszeiten gemeinsam Hausaufgaben erledigen oder spielen, wie hier die Jungen und Mädchen des dritten und vierten Schuljahres in Haag mit ihrer Schulleiterin Monika Fell am letzten Schultag vor den Ferien. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Morscheid/Haag. Mehr Betreuung für schulpflichtige Kinder, bessere Voraussetzungen für Familien, bei denen beide Elternteile arbeiten: Die Grundschulen Morscheid und Haag-Merscheid bieten ab dem kommenden Schuljahr ein verlängertes Betreuungsangebot für ihre Schüler an.
Bisher habe es für die Jungen und Mädchen eine Betreuung bis zwei Uhr gegeben, sagt Bürgermeister Andreas Hackethal. Künftig wird es an beiden Schulstandorten ein flexibles System sein, an dem die Eltern ihre Kinder von montags bis freitags nach Bedarf bis 16 Uhr betreuen lassen können. Die Schüler können dann unter Aufsicht ihre Hausaufgaben erledigen, mit Fischertechnik basteln, spielen oder turnen.System ist variabel


Hackethal nennt zwei Beispiele, um deutlich zu machen, wie variabel das System ist: "Diese Schülerin ist montags bis donnerstags bis 14 Uhr und freitags bis 16 Uhr für die Betreuung angemeldet, während ein anderes Mädchen die betreuende Schule nur mittwochs bis 15 Uhr in Anspruch nimmt", sagt er.

Wahlweise können die Eltern für ihre Kinder zudem noch Mittagessen bestellen. Damit ist das Betreuungsangebot in den Schulstandorten Haag und Morscheid für Eltern und Schüler variabler als die verpflichtende Ganztagsschule in Morbach, bei der die Kinder konstant von montags bis donnerstags bis 16 Uhr in der Schule bleiben.

Die Eltern zahlen für die Kinder, die betreut werden, monatlich eine Pauschale von 20 Euro, unabhängig davon, wie viele Tage sie nachmittags betreut werden. Hinzu kommen die Kosten für das Mittagessen von drei Euro pro Mahlzeit. Hackethal rechnet damit, dass das Angebot die Gemeinde jährlich zwischen 25 000 und 30 000 Euro kosten wird.

Die Nachmittagsbetreuung wird offensichtlich gut angenommen: Von den 30 Kindern an der Grundschule Haag-Merscheid nutzen ab dem kommenden Schuljahr 16 die Nachmittagsbetreuung, 15 essen zu Mittag. Etwa genauso hoch ist die Beteiligung in Morscheid: von den 58 Schulkindern besuchen nach den Ferien 28 die Nachmittagsbetreuung, 26 essen zu Mittag.

Hackethal nennt zahlreiche Vorteile des neuen Systems. Eltern würden bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser unterstützt, das neue System füge sich nahtlos in das familienfreundliche Konzept der Gemeinde für Kitas und Integrierter Gesamtschule an. Dazu würden die kleineren Schulstandorte in Morscheid und Haag gestärkt und der Standort Morbach mit 315 Schülern, davon besuchen 90 die verpflichtende Ganztagsschule, als größter Schulstandort im Landkreis entlastet: "Einige Eltern hatten ihre Kinder wegen der Ganztagsschule erst in Morbach angemeldet, lassen diese wegen des neuen Angebots jetzt aber in Morscheid und Haag", sagt der Bürgermeister.
"Das neue Betreuungsangebot ist eine schöne Weiterentwicklung, die Schule wird dadurch aufgewertet", sagt Andrea Wilbert, Schulelternsprecherin der Grundschule Haag-Merscheid. Die Anregung sei von den Eltern gekommen, sagt sie. Denn in den Dörfern wohnten immer mehr Familien, die dort keine weiteren Angehörigen haben und bei denen beispielsweise eine Großmutter die Betreuung übernehmen könnte.

Auch Nazrin Knob, Schulelternsprecherin an der Grundschule Morscheid, lobt das neue System. Sie arbeitet selbst Teilzeit, so wie viele andere Mütter auch. "Zweimal in der Woche, wenn ich arbeite, wird mein Kind betreut, an den anderen Tagen kann ich es nach Hause holen."

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