Von Königinnen, Drohnen und fleißigen Ammen

Morbach/Thalfang · 33 Hobbyimker sind in Thalfang-Morbach in einem Verein organisiert. Die meisten verkaufen ihren Honig von zu Hause aus. Doch legen inzwischen auch Lebensmittelmärkte Wert auf regionale Produkte. Davon profitieren auch die Mitglieder des Vereins.

 Peter Alt (rechts) zeigt eine Bienenwabe mit zahlreichen Tieren, daneben Markus Roth, Vorsitzender des Imkervereins Thalfang-Morbach. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Peter Alt (rechts) zeigt eine Bienenwabe mit zahlreichen Tieren, daneben Markus Roth, Vorsitzender des Imkervereins Thalfang-Morbach. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Morbach/Thalfang. Rund um die Bienenstöcke von Peter Alt summt es. Denn mit dem warmen Wetter steht die Natur in voller Blüte und dementsprechend sammeln die sprichwörtlich fleißigen Bienen emsig den Nektar an den Blüten der Obstbäume, des Raps und des Löwenzahns. "Ich schätze, dass der Stock im Laufe des Tages drei bis vier Kilogramm an Gewicht zunimmt", sagt er.
Doch heißt das nicht, dass auch so viel Honig geerntet werden kann. Zum einen verdunstet noch Wasser. Und wenn das Wetter umschlägt und die Bienen nicht schwärmen können, ernähren sie sich von ihrem gesammelten Nektar, erklärt er. Alt, in Morbach bestens bekannt unter dem Namen Bienen-Peter, ist Imker aus Leidenschaft. Aus 26 Bienenstöcken erntet er zweimal, in manchen Jahren auch dreimal, seinen Honig. Mit seinem Hobby hat er Markus Roth, beide sind aus Rapperath, begeistern können: "Durch Peter Alt bin ich zum Imkern gekommen", sagt Roth.
Verein hat 33 Mitglieder


Die beiden bilden die Spitze des Imkervereins Thalfang-Morbach. Roth ist im vergangenen Jahr zum Vorsitzenden gewählt worden, Alt ist sein Stellvertreter. Seit 1934 gibt es den Verein, sagt Roth. Aktuell hat dieser 33 Mitglieder, die aus der Verbandsgemeinde Thalfang, der Einheitsgemeinde Morbach und den umliegenden Orten stammen. Insgesamt pflegen sie 260 Bienenvölker. Bei einer durchschnittlichen Ernte von 30 bis 35 Kilogramm pro Volk erzielen die im Verein organisierten Imker so jährlich zwischen 8000 und 9000 Kilogramm Honig.
Die meisten Hobbyimker verkaufen ihren Honig zu Hause, sagt Roth. Einige platzieren ihren Honig auch in den Geschäften der Region. Dabei hilft den Imkern auch der Trend zum lokalen Einkauf und der Ausbau der Regionalinitiativen wie "Ebbes von hei!" und "Soonahe". "Davon profitieren wir", sagt der Vorsitzende.
Nur eine Frau


Die Vereinsarbeit besteht in erster Linie aus zwei Treffen im Frühjahr und Herbst, bei denen aktuelle Themen und Neuerungen besprochen und auch Schulungen abgehalten werden. Zudem sind die Mitglieder über den Landesverband gegen Sturmschäden oder Diebstahl versichert, sagt Roth. Jungimker im Verein können sich zudem von ihren erfahrenen Kollegen im Rahmen einer Patenschaft betreuen lassen. Im vergangenen Jahr sind fünf Neuimker zum Verein gestoßen. Im Imkerverein Thalfang-Morbach gibt es nur ein weibliches Mitglied, sagt Roth. Doch sei bundesweit ein Trend zu erkennen, dass immer mehr Frauen die Imkerei entdecken, sagt Alt. Früher sei dies eine reine Männerdomäne gewesen.
Was fasziniert einen Imker an seinem Hobby? Für Alt ist es das Zusammenspiel innerhalb eines Bienenvolks, bestehend aus der Königin, den Drohnen, Arbeiterinnen, Wächter- und Putzbienen, Ammenbienen, Honig verarbeitenden Tieren und Sammlerinnen. Alt: "Man muss ein Bienenvolk als einen Organismus verstehen, in dem alles ineinandergreift", sagt er. cst

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort