Wein mit allen Sinnen erleben

Zell · Klar: Wein wird vor allem getrunken. Aber wie schmeckt und riecht er, wenn die Umgebung rot oder blau ausgeleuchtet ist. Und dann lassen sich aus ihm auch Kosmetikartikel herstellen. Das alles konnten die Besucher bei der Eröffnung der MoselWeinKulturZeit in Zell erleben.

 Zum kompletten Weingenuss gehören viele Accessoires. Sie lernen die Weinliebhaber am Samstagabend in reicher Vielfalt in Zell kennen. TV-Foto: Markus Kroth

Zum kompletten Weingenuss gehören viele Accessoires. Sie lernen die Weinliebhaber am Samstagabend in reicher Vielfalt in Zell kennen. TV-Foto: Markus Kroth

Zell. In den Räumen des stilvoll modernisierten Zeller Rathauses ist die Veranstaltungsreihe MoselWeinKulturZeit mit einer Weinprobe der besonderen Art eröffnet worden: der "Zeller Nacht der Weinkultur". Zur Begrüßung gab es ein Glas Sekt von der Kellerei Treis, danach konnten die Besucher auf über 1000 Quadratmetern vom Gewölbekeller bis zum Weinmuseum im Dachgeschoss Altbekanntes und Neuigkeiten rund ums Thema Wein erfahren.
Das leere Sektglas wurde gegen ein Weinglas eingetauscht, um mit einer Auswahl von über 100 Jungweinen aus der Schwarze-Katz-Stadt gefüllt zu werden. Die 15 teilnehmenden Winzerbetriebe boten für jeden Geschmack das Richtige an und freuten sich über das persönliche Gespräch mit den Weinliebhabern. Auf allen Etagen des Rathauses spielte der 2011er die Hauptrolle, der laut Weinbauamtsleiter Stephan Reuter eine Mischung aus exotischen Früchten und Kräuternoten, aber immer ein Genuss ist. Ob in Verbindung mit Schokolade, präsentiert vom Café Bauer, oder mit verschiedenen Käsevarianten, zum Beispiel vom Gröner-Hof. Sogar die Auswahl des Wassers, ob sprudelnd, medium oder naturell, spielt beim Geschmack des Weines eine entscheidende Rolle. Zells Weinkönigin Laura I. und Weinprinzessin Kathrin freuten sich mit den gut 300 Besuchern über den großen Zuspruch, den die Veranstaltung fand, und boten den Gästen noch etwas ganz Besonderes. In kleinen Gruppen entführten sie die Weinfreunde in den Gewölbekeller des Rathauses, um sie im wahrsten Sinne des Wortes hinters Licht zu führen. In dem eigens für diese Veranstaltung eingerichteten Lichtsensorikraum konnten die Besucher erleben, wie sich der Geschmack eines Weines mit der Farbe des Lichtes verändert.
Die beiden Weinmajestäten füllten die Gläser mit "Kaiserwein", einem 2011er Riesling Spätlese, feinherb, der im gleißend hellen Licht der LED-Leuchten wie Wasser aussah und viel zu sauer schmeckte. Im roten Licht veränderte sich die Farbe des Weines, der jetzt aussah wie ein Rosé und mit dem Duft von Erdbeerbowle den Raum füllte. Derselbe Wein wurde in grünem Licht geschmacklich zu saurem Apfel, im kalten Blaulicht schmeckte er wie Wasser. Um so verblüffter waren die Gäste, als die Weinkönigin ein gelbes Licht einschaltete, das dem Wein eine goldgelbe Farbe verlieh und ihn wieder so schmecken ließ, wie er sollte: fruchtig, vollmundig, nicht zu viel nach Alkohol.

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