Bei Vollmond und Wolfsgeheul

Ich kann euch sagen, ich habe die Nacht vielleicht schlecht geschlafen. In der Energielandschaft soll ein Werwolf sein Unwesen treiben. Und das, wo mein Hermann und ich dort sonntags immer so gern zwischen den Windrädern spazieren gehen.

Wenn ich nur dran denke, dass ich mich dort ab und zu in die Büsche geschlagen habe…. Ihr wisst ja, da oben gibt es noch kein WC. Also die Hunsrücker haben ganz schön Pech mit Tieren, von denen zuvor nie jemand gehört hat. Erst die ominöse Mopsfledermaus, die sich zwar am Fluglärm nicht stört, aber auf vorbeifahrende Autos hochsensibel reagiert und die es geschafft hat, den westlichen Hunsrück vom Rest der Welt abzuhängen.

Und jetzt, wo die Gemeinde Morbach so hochfliegende Pläne mit der Energielandschaft hat, taucht aus dem Nichts ein Werwolf auf, den amerikanische Soldaten ins Spiel gebracht haben. Als ob es im ehemaligen Munitionslager nicht schon gruselig genug werden soll. Dort soll ja sozusagen der Kalte Krieg nachgestellt werden. Was die da wohl zeigen: den Mauerbau, die Kuba-Krise… Jedenfalls sollen schon bald die Besucher dort die düsteren Bunker mit Taschenlampen erkunden.

Mein Tipp: Die Morbacher müssen die Flucht nach vorn antreten. Sie müssen den Werwolf quasi "ausschlachten". Das heißt: Statt eines Energie-Lehrpfades wird eine Werwolf-Erlebniswelt eingerichtet. Die geplanten Bunker-Besichtigungen gibt es ohne Taschenlampen, dafür mit Wolfsgeheul und -augen, die im Dunkel blutrot leuchten. Und Führungen durch die MEL werden ab sofort nur noch bei Vollmond angeboten, rät eure

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