Das Danken fängt im Kleinen an, es richtet sich zunächst nicht auf Gott, sondern auf Menschen, und es besteht darin, dass man einen Menschen deshalb achtet und zu ihm steht, weil man etwas durch ihn empfangen hat. Indem einer dankt, verlässt er sich darauf, dass der andere wieder so handeln wird, wenn es wieder nötig ist. Das Leben wird verlässlicher unter denen, die ein ander danken, und die Übereinstimmung zwischen den Gedanken des einen und des anderen, dem Willen der einen und des anderen wird größer. Es macht heute vielen Menschen Mühe, zu verstehen, was das eigentlich heißen soll, Gott zu "danken". Wir danken Gott, dass er seine Sonne aufgehen lässt über Böse und Gute und es regnen lässt über Gerechte und Ungerechte. Wir danken dem Schöpfer, dass er uns Menschen das tägliche Brot gibt und die Kraft, ein ander zu vergeben und zu helfen.Morgen feiern wir den Dreifaltigkeitssonntag, ein Fest der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Das christliche Gottesbild des "dreieinigen Gottes" enthält viele Geheimnisse. Zu Gottes Wesen gehören Gemeinschaft und Liebe: der einige Gott, der in einer einzigen Natur und Wesenheit und zugleich in drei Personen, dem Vater, Sohn und Heiligen Geist, besteht. Obgleich alle Werke Gottes in Bezug auf die Geschöpfe und den Menschen allen drei Personen gemein sind, so wird doch vornehmlich dem Vater die Erschaffung, dem Sohn die Erlösung und dem Heiligen Geist die Heiligung zugeschrieben. Dank von ganzem Herzen für die Offenbarung dieser heiligen Geheimnisse. Möge der Blick auf Gottes inneres Leben, auf die Liebeseinheit der drei Personen uns ermutigen, jene "Einheit des Geistes" immer neu zu suchen, uns darum zu mühen; und möge sie in unseren Beziehungen und Gemeinschaften immer wieder zur dankbaren Erfahrung werden!