Das "Raubthier" aus Hüttgeswasen und die Gewalt

Erbeskopf/Hüttgeswasen. (cst) Im Hunsrückhaus am Erbeskopf las Jürgen Adam aus Deuselbach über den "Schwarzen Pidd". Anschließend ergab sich eine Diskussion über Gewalt und Gesetzesbruch früher und heute. Eine Kindtaufe mit Todesfolge diente dem Deuselbacher Jürgen Adam als Einstieg in eine Lesung im Hunsrückhaus am Erbeskopf. Die Lesung beschäftigte sich mit dem Leben des Johann Peter Petri, auch bekannt als der "Alte Schwarze Peter". Petri wurde 1752 in Burgen geboren und lebte von 1780 bis 1792 in Hüttgeswasen. Er ermordete den jüdischen Viehhändler Simon Seligmann, weil er sich von ihm verleumdet fühlte. Die dem Opfer geraubten Wertsachen verkaufte er weiter. Suche nach Ursachen für Armut und Gewalt



Der verwahrloste Holzfäller und Köhler scheute offenbar weder vor Mord und Totschlag wie vor Folter und Erpressung zurück, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Nicht zufällig wurde der "Schwarze Pidd" auch "Raubthier von Hüttgeswasen" genannt.

Die Lesung diente Jürgen Adam als Einstieg in eine grundsätzliche Diskussion über Verbrechen und Gewalt. Adam verwahrte sich dabei gegen die Glorifizierung von Verbrechern als Verfechter sozialer Gerechtigkeit.

Der Deuselbacher sucht nach den Ursachen für Armut und Gewalt. Die Politik habe die Aufgabe, diese zu beseitigen. Die bloße Abschreckung durch Todesstrafe und hohe Freiheitsstrafen habe schon zu Schinderhannes-Zeiten keine Wirkung gezeigt.

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