Die Erleuchtung beim Frühstück

Mein Hermann hat Bauklötze gestaunt. Und ihr werdet es jetzt auch tun. Ich habe einen Computer-Kurs absolviert. Und dafür gibt es einen ganz konkreten Grund: Ich will das "Hunsrücker Fass" in Kempfeld ersteigern.

Denn das soll mit einem Internet-Gewinnspiel den Besitzer wechseln.

Mit zehn Euro ist man offenbar dabei. Und für die Aussicht, Hotel-Chefin zu werden, lege ich alle meine Vorbehalte gegen das weltweite Netz ad acta. Das hättet ihr nicht geglaubt. Mein Hermann auch nicht. Ich werde Hotel-Managerin und mein Hermann Chefportier. Und unsere Melli stellen wir als Zimmermädchen ein. Und dann machen wir ein Fass auf.

Aber ich kann mir nicht helfen. Das klingt irgendwie nach richtig viel Arbeit. Und dabei habe ich als Hunsrück-Korrespondentin doch schon alle Hände voll zu tun. Wenn mein Hermann Nachtschichten an der Rezeption einlegen soll, wann trifft er sich mit seinen Kegelbrüdern? Und mit seinen Kumpels vom Stammtisch? Und dass gerade unser Fräulein Tochter in Zukunft mit dem Staubwedel durch die Hotelzimmer fegt, das kann ich mir auch nicht ernsthaft vorstellen.

Aber irgend etwas muss ich mit meinen neuen Fähigkeiten doch anstellen können. Ob wir vielleicht unser eigenes Haus im Internet an den Mann bringen sollten? Dem besten aller meiner Ehemänner gefiel die Idee überhaupt nicht. Das liegt ja auch auf der Hand. Wo sollen wir denn dann wohnen? Darauf hätte ich auch selbst kommen können.

Ich grübelte und grübelte ... bis mir morgens am Frühstückstisch die zündende Idee kam. Eine Versteigerung im Internet ist gar nicht so verkehrt. Die Frage ist nur, was oder besser wer versteigert werden soll. Ich blickte mein männliches Gegenüber an, das gerade vollkommen in die Zeitungslektüre vertieft war. Und da wusste ich: Genau, das, beziehungsweise der ist es. Die Frage ist nur, wer nimmt den denn noch?

Schau'n wir mal,

eure

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort