Ein echt cooler Brunch

Englisch ist modern. Das hat sich bestimmt auch der Morbacher Gewerbe- und Verkehrsverein gedacht, als er zum "Brunch" einlud. Ich war ja schon skeptisch wegen des Namens. Ausgerechnet beim Essen soll man sich etwas von den Engländern abgucken!

Unsere Melli warf zwar ein, dass die englische Küche inzwischen viel besser sei als ihr Ruf. Es gebe inzwischen sogar einen berühmten englischen Koch, einen Jamie Oliver. Aber an Hunsrücker Klöße und Kartoffelwurst, da kommt auch so ein Starkoch sicher nicht dran. Zurück zum Brunch. Dass mein Hermann nicht meiner Meinung war, wundert Euch doch nicht, oder? Der Mann hat schließlich Karten gekauft, ohne mich zu fragen. Ich sei eine Prinzipienreiterin, schimpfte er. Und ich solle doch einfach mal anerkennen, was die Morbacher da auf die Beine gestellt hätten. Ganz unrecht hat er ja nicht. Aber muss die Chose unbedingt einen ausländischen Namen haben? Unsere Tochter weiß ja bald nicht mehr, dass Begriffe wie "Disco", "Party", "Sandwich" oder "Hotdog" nicht aus dem Deutschen stammen. Ihr Kommentar: "Ein Brunch, Mama, das ist doch echt cool." Aber vielleicht beweisen Kurt Müllers und seine Truppe ja auch einfach Weitblick. Der Hahn soll uns ja künftig noch mehr ausländische Touristen ins Land bringen. Und zumindest die Engländer hätten sich von dieser Einladung sehr angesprochen gefühlt. Jetzt muss ihnen nur noch was für die Schweden, Franzosen, Spanier etcetera einfallen, meint Eure

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