Einpacken, auspacken und doch kein Urlaub

Die einen fliegen in diesen Tagen in den warmen Süden, die anderen schnüren die Wanderstiefel und genießen den herbstlichen Hunsrück. Diesmal gibt es auch eine dritte Kategorie: Die, die hier packen und nach einem Kurztrip dort ankommen, wo andere erst in den Flieger steigen.

Richtig, ich meine Jörn Winkhaus und seine Mannschaft von der Hunsrück-Touristik. Die müssen, statt das lange Wochenende für eigene Urlaubspläne zu nutzen, ihre Computer, Unterlagen und Broschüren ein- und wieder auspacken. Das würde mich ganz schön wurmen, zumal der bisherige Standort am Erbes kopf deutlich erholsamer ist als der neue, an dem ständig die Urlaubsflieger über die Köpfe hinwegdüsen.

Aber wer weiß schon, ob das eine Entscheidung für immer ist. Da brauchen sich in der Mitgliederversammlung nur die Kräfteverhältnisse ändern, ein Mitglied hinzukommen oder eines austreten, und prompt sieht die Welt für die Hunsrück-Touristiker schon wieder ganz anders aus. Und dann kann man ja wieder Lose ziehen, wie in den Anfängen, als die Werbe-Agentur für den Hunsrück aus der Taufe gehoben wurde.

Mein Hermann und ich - wir haben es übrigens ganz ähnlich gemacht mit dem Ein- und Auspacken. Eigentlich wollte ich meine Freundin Walburga und ihren Mann Pitter in der Eifel besuchen und bei der Gelegenheit mal den Eifelsteig antesten. Obwohl der sicher unserem Saar-Hunsrück-Steig nicht das Wasser reichen kann. Aber dann hatten wir ein Schlüsselerlebnis. Wir fuhren auf der Hunsrückhöhenstraße, bis Hermann plötzlich voll auf die Bremse trat. Nicht etwa, weil er eine Mopsfledermaus gesehen hatte. Er sah ein großes Schild unmittelbar neben der Straße, auf dem "Einkaufsstadt Morbach" stand. Da haben die Morbacher doch tatsächlich Stadtrechte bekommen. Wenn das so ist, bleiben wir im Urlaub zuhause und genießen Stadtluft, freut sich

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