Er war dann mal weg…

Also, mein Hermann und ich, wir sind ja auch im Hunsrückverein. Wir wandern ja wirklich gern. Aber was derzeit für ein Trubel drum gemacht wird, da denkt man glatt, das Wandern sei in diesem Jahr neu erfunden worden.

Saar-Hunsrück Steig hier, Saar-Hunsrück-Steig da - und immer neue Besuchergruppen werden medienwirksam durch den schönen Hunsrücker Wald gescheucht. Ein Termin in dieser Woche, der hat mich dann doch neugierig gemacht: Fünf Wanderer aus ganz Deutschland testen fünf besonders attraktive Wanderwege, auf neudeutsch Premium-Wanderwege genannt, darunter natürlich - den Saar-Hunsrück-Steig. Aber nicht irgendwelche Wanderer. Die müssen schon ganz schön fit sein, wenn sie fünf Wochen lang die Republik auf Schusters Rappen durchqueren. Und wenn's um öffentlichkeitswirksames Wandern geht, dann darf doch einer nicht fehlen. Ihr wisst schon: der deutsche Wanderpapst Hape Kerkeling. Dass man den bekanntesten Pilger in der Republik nicht auf Anhieb erkennt, hat mich nicht gewundert. Schließlich ist der ja für seine Verwandlungskünste bekannt. Also habe ich mit die Beteiligten ganz genau angeschaut, frei nach seinem Motto: "Immer janz discht dran und knallhart nachjefracht". Das sagt ja Kerkeling in seiner Paraderolle Horst Schlämmer vom Grevenbroicher Tagblatt immer wieder gern. Deshalb hatte ich ja den Chefredakteur des Wandermagazins in Verdacht, der den großen Wanderwege-Test angezettelt hat. Aber das wäre wohl zu einfach gewesen. Als rüstiger Rentner mit einem Faible für den Jakobsweg? Ebenfalls zu leicht. Verdächtiger kam mir schon Bruno Zimmer, OB in IO, pardon Oberbürgermeister in Idar-Oberstein, vor, der quasi als Gast die schweißtreibende Tour mitgemacht hatte. Dass der sich den ganzen Tag von seinem Schreibtisch loseisen kann, nur um einmal mehr in der Zeitung zu stehen… Schon eher. Aber mein Tipp lautet anders: Kerkeling steckte bestimmt im Gewand der Edelsteinkönigin Carolin Schmäler. Spätestens nach seinem "Auftritt" als Königin Beatrix vor dem Bundespräsidialamt in Berlin ist seine Vorliebe für blaues Blut ja bekannt. Fragen konnte ich sie beziehungsweise ihn allerdings nicht mehr. Als ich näher kam, hörte ich nur ein leises Murmeln: "Ich bin dann mal weg!" Jetzt bin ich so schlau wie vorher,ärgert sich Eure

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