Filmreifer Erbeskopf

Ich gestehe es hier und jetzt: Ich bin ein absoluter Krimi-Fan. Es sind nicht die Spiele ums runde Leder, die derzeit meinen Hermann an den Fernsehsessel fesseln. Es sind auch nicht die Tatorte aus Leipzig oder München, von denen unsere Tochter Melli ständig schwärmt.

Mein Geschmack sind die Filme von Krimi-König Hitchcock. Aber es gibt auch andere spannende Themen. Und da bietet der Erbeskopf die allerbesten Drehbücher. Anfang des Jahres hielt - ihr erinnert euch - die Menschen in der Region die Frage gefangen, wie hoch der Erbes kopf tatsächlich ist. Fast nahtlos ersetzt wurde die Frage nach der Höhe durch die nach dem tatsächlichen Eigentümer eines Grenzsteins, der den höchsten Punkt markiert hatte und irgendwann in Richtung Birkenfeld verschwunden war. Inzwischen ist auch das Thema Geschichte. Doch die Spannung blieb: Ein Ideenwettbewerb sollte Klarheit in der Frage schaffen, wie der Erbeskopf-Gipfel künftig aussehen soll. Zwar will hier wohl niemand mehr den Kaiser Wilhelm wiederhaben, aber dem nach ihm benannten Turm trauern viele Hunsrücker offenbar noch immer nach. Aber wie ersetzt man einen Turm, wenn an diese Stelle kein Bauwerk mehr hindarf? Als dann eine Arbeit mit dem Titel "Kopf der Region" das Rennen machte, erschien vor meinem geistigen Auge die Schluss-Szene von Hitchcocks "Der unsichtbare Dritte", in der Cary Crant und seine Partnerin Eva Marie Saint inmitten von steinernen Schädeln um ihr Leben klettern. Die Gedenkstätte "Mount Rushmore" in den USA - manche werden sie kennen - besteht aus überdimensionalen Granit-Köpfen der Präsidenten Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln. Ihr ahnt, was da in den Sinn kam: die kommunale Familie mit Hans-Dieter Dellwo, Gregor Eibes, Beate Läsch-Weber… Was wäre das für ein Klettergarten,meint eure

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