Ganzer Weg zum halben Preis

Nicht zu glauben! 70 000 Wanderer sollen schon auf dem Saar-Hunsrück-Steig gewandert sein. Ob die jedes Mal meine Melli mitzählen, wenn sie mit dem Pudel vom Nachbarn auf der Strecke Gassi geht? Oder jeden Pilzsucher, der mal kurz den Weg quert?

Vielleicht sitzt da irgendwo am Wegesrand unauffällig ein Mitglied des Hunsrückvereins und macht eine Strichliste. Neuerdings sind ja auch Video-Aufnahmen schwer im Kommen. Und was im Supermarkt oder in der Hamburger-Bude geht, sollte doch auch in freier Natur möglich sein, oder? Da nehmen's die Thalfanger mal richtig ernst mit dem Sparen, und schon ist es wieder nicht richtig. 9600 Euro, das war ihnen entschieden zu viel für die Vermarktung des hoch gelobten Fernwanderwegs. Rund die Hälfte der Kosten müsste es auch tun. Das ist wahrscheinlich ganz getreu der Erkenntnis, dass mindestens 50 Prozent von Werbeausgaben überflüssig sind. Aber leider wissen die meisten Unternehmen nicht, welche Hälfte sie einsparen können. Da ist das Vertrauen der Thalfanger in die Marketing-Fachleute aus dem Saarland, die diese schwere Entscheidung zu fällen haben, enorm groß. Bemerkenswert!Die Methode, alle Ausgaben zu halbieren, hat was für sich. Da muss nicht der Kämmerer verzweifelt nach Haushaltsposten schauen, die eventuell verzichtbar sind oder vielleicht noch ein Jahr geschoben werden können. Stattdessen ist ab sofort Schnäppchen-Politik angesagt. Die Wasserleitung von Hermeskeil nach Malborn oder das Preisgeld für den Ideenwettbewerb Erbeskopf - einmal mit dem Rotstift drüber, und schwuppdiwupp gibt es das ganze Vorhaben zum halben Preis. Hoffentlich erzählt das niemand meinem Hermann. Sonst sehe ich für mein Haushaltsgeld schwarz, meint Eure

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