Holocaust: Stelen erinnern an geraubtes Leben

25 Juden aus Laufersweiler wurden in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten brutal ermordet. Damit dieses Verbrechen nicht in Vergessenheit gerät, schuf Jutta Christ einen Ort der Erinnerung.

Laufersweiler. (WD) Seit Sonntag stehen 25 schwarze Stelen auf dem freien Platz hinter der Thora-Nische der ehemaligen Synagoge in Laufersweiler. Seit vielen Jahren beschäftigt sich die im benachbarten Büchenbeuren lebende Künstlerin Jutta Christ mit der Geschichte und dem Schicksal Hunsrücker Juden. Jetzt schuf sie in Laufersweiler einen öffentlichen Ort der Erinnerung. Ihr Anliegen war es, das Leben und Sterben jedes einzelnen dieser 25 Menschen symbolisch zu dokumentieren und den Verlust für die Gemeinschaft zu verdeutlichen. Für jeden Menschen steht eine Stele mit einem recht-eckigen Kasten, versehen mit Name, Geburtsjahr und Familienstand. Der Jüngste, Sally Mayer, war gerade vier Jahre alt, der Älteste, Zararias Weiler, war 94, als er starb.

Von Anfang an stieß Jutta Christ auf große Zustimmung. Einheimische Handwerker halfen kostenlos bei der Realisierung. Viele Menschen kamen auch zur Enthüllung des Erinnerungsortes. Einheimischen Kindern und Jugendlichen war es vorbehalten, die Stelen zu enthüllen. Pfarrerin Sandra Menzel und Pastor Matthias Schmitz sprachen ein ökumenisches Gebet.

"Aus der Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft wird niemand entlassen", sagte Pfarrer Manfred Karliczek in seiner Laudatio. Darauf wolle das von Jutta Christ geschaffene Denkmal, "das dem Leben, dem Sterben, dem Schrecken und der Hoffnung Farbe schenkt", hinweisen.

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