Kaum Pleiten: Obere Nahe belegt Spitzenplatz in Statistik

In Statistiken zur wirtschaftlichen Lage belegt der Kreis Birkenfeld meist einen der hinteren Ränge. In einer aktuellen Veröffentlichung der Industrie- und Handelskammer landet er allerdings auf dem ersten Platz.

Birkenfeld. (red) Die Zahl der Unternehmenspleiten ist im Kreis Birkenfeld im Jahr 2007 so stark zurückgegangen wie nirgendwo sonst im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Koblenz. 53,1 Prozent beträgt der Rückgang an der oberen Nahe. Zum Vergleich: Im gesamten IHK-Bezirk Koblenz gab es 18,5 Prozent weniger Insolvenzen.Noch besser schneidet der Kreis Birkenfeld ab, wenn man ihn mit dem gesamten Land Rheinland-Pfalz vergleicht: Hier gingen 12,8 Prozent weniger Unternehmen in die Insolvenz als noch 2006. Auch die Insolvenzquote hat einen Wert erreicht, der deutlich günstiger ist als im ganzen Land (8,9 Prozent) und im Kammerbezirk Koblenz (9). Nur 4,5 Prozent der Unternehmen haben hier Insolvenz angemeldet. Im Kreis Neuwied und in der Stadt Koblenz beispielsweise ist die Quote dagegen fast dreimal so hoch. "Auch die klein- und mittelbetriebliche Struktur der zumeist eigentümergeführten Betriebe im Kreis ist ein guter Schutz gegen extreme Belastungen der regionalen Wirtschaft durch Insolvenzen", begründet der Leiter der IHK-Geschäftsstelle, Thomas Wild, den positiven Trend im Kreis. Hier gibt es keine Großunternehmen, die im Falle einer Pleite andere, kleinere Betriebe mit sich reißen. "Es ist zwar schön, dass der Kreis Birkenfeld in einer Statistik auch mal gut abschneidet, doch sollte man die Zahlen nicht überbewerten oder sich gar darauf ausruhen", ergänzt Wild. Der Kreis sei wirtschaftlich nicht sehr stark. Zudem stelle sich die Frage, "wie sinnvoll es ist, einen Wirtschaftsraum in einer solchen Erhebung über eine Verwaltungsgrenze zu definieren. Schließlich macht die Wirtschaft nicht an der Kreisgrenze halt, sondern ist stark mit anderen Regionen verflochten".

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