Kein Mitspracherecht

Wo leben wir denn? Bürger haben kein Mitspracherecht beim Straßenausbau. "Ja, das will ich auch nicht." Aber die Gemeinden haben ein Mitspracherecht und Zugriff auf das private Kapital, die Ersparnisse der Bürger.

Gemeinden, Verbandsgemeinden, Kreise, Länder und der Bund sind verschuldet. Das reicht nicht, jedesmal werden wir Bürger zur Kasse gebeten. Plötzlich steht man am Rande seiner Existenz. Man sagt dir schulterzuckend: "Das ist so, du hast da kein Mitspracherecht." Und die Bürger, die es nicht betrifft, schauen weg, sagen sogar: "Wir haben ja schon bezahlt." Auch wir haben den Kanal bereits bezahlt. Es geht für uns nicht ums Bezahlen, sondern um den hohen Betrag. Zur selben Zeit werden zwei Straßen in einer Ortsgemeinde ausgebaut. Die einen zahlen 11 Euro, die anderen 18 Euro pro Quadratmeter, das sind bis zu 15 000 Euro. Da tun einem die 7 Euro Differenz weh. Diese ist zurückzuführen auf die unterschiedliche Anliegerzahl der Straßen. Der Bürger, der alleiniger Grundstückseigentümer ist, ist zu bedauern. Nur von wem? Wer hilft ihm? Wir leben doch in einer Gesellschaft, in der Egoismus und Ignoranz groß geschrieben werden. Allerdings sollten alle nachdenken; jeder von uns ist "nur" Bürger. Ich selbst spare seit Beginn meiner Erkrankung, Ataxie, die mich irgendwann zum Pflegefall werden lässt, für einen Fahrstuhl. Mitleid brauche ich nicht, nur unser selbst verdientes Geld, welches ohne "Gewissen" genommen wird. Aber ich vergaß, wir haben ja kein Mitspracherecht. Das akzeptieren beziehungsweise wollen die Bürger anscheinend alle. Marina Stüber, Malborn

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