Konfliktpotenzial bleibt

Doppelgräber, ja oder nein? Die Frage bleibt in der Mark Thalfang virulent. Religiöse Gefühle hier, Sachzwänge dort - das ist eine Gemengelage mit erheblichem Konfliktpotenzial. Während im vergangenen Jahr auf kommunalpolitischer Ebene eine breite Mehrheit für die Abschaffung dieser Gräber votierte, kann sich zumindest eine engagierte Minderheit nicht damit abfinden, dass sie selbst oder nahe Verwandte künftig auf dem Thalfanger Friedhof nicht mehr die Möglichkeit haben, mit ihrem Lebenspartner nicht nur Bett und Tisch, sondern auch zu einem späteren Zeitpunkt die Grabstätte zu teilen.

Pikant bleibt in diesem Zusammenhang, dass die Vertreter des Zweckverbands sich im vergangenen März eine neue Verbandsordnung gegeben haben und den Mittelpunktort gestärkt haben. Die Stimmanteile der einzelnen Kommunen waren in etwa an die Kostenverteilung angepasst worden. Diese Argumentation hatte einiges für sich. Aber: Der Sitzort der Verbandsgemeinde bekam in dem Gremium noch mehr Gewicht als bisher schon. Das sorgt für Misstöne. Das Kernproblem ist allerdings, dass die Debatte um das emotional beladene Thema im Vorfeld nicht öffentlich geführt wurde. Jetzt einen Kompromiss zu finden, mit dem die Beteiligten leben können, ist äußerst schwierig. i.rosenschild@volksfreund.de

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