"Liss-chen" Müller

Ich bin ja noch immer ganz aus dem Häuschen. Ich hab' doch zum ersten Mal Post gekriegt! Die TV-Kollegen haben ja schon immer so mitleidig geschaut, wenn der Postbote kam. Aber meine Leser gehen ja mit der Zeit.

Und deshalb habe ich eine E-Mail bekommen. Naja, am Anfang war ich ja ein bisschen pikiert. Schreibt da doch Siggi aus Thalfang, ich als Hausfrau würde die globalen Zusammenhänge nicht verstehen. Mein lieber Siggi, solche Äußerungen höre ich ja gar nicht gern. Schließlich haben die Zeitungsleute mich ja extra engagiert, damit ich komplizierte Sachverhalte verständlich mache, quasi als Lieschen Müller oder sollte ich besser sagen "Liss-chen" Müller? Aber einen guten Tipp hat mir der Siggi trotzdem gegeben. Denn der große Kreisverkehr in Thalfang, über den ich in der vergangenen Woche geschrieben habe, hat eine internationale Komponente, ist Siggi überzeugt. In der Regel befinden sich Kreisverkehre nach seiner Aussage vor oder hinterm einem Ort, in Thalfang aber quasi mittendrin. Denn die "Stadtväter" wollen endlich eine Trennung von Thalfang und Flürchen in die Tat umsetzen, ist er überzeugt. Für Nicht-Thalfanger: Flürchen ist eine Gemarkung von Thalfang, zwischen der Ortsmitte und Bäsch. Und dieses Flürchen werde in vielen Routenplanern separat aufgeführt. Das heißt: Was international längst Realität sei, werde jetzt auch städtebaulich umgesetzt. Und das müsse vorrangig vor regionalen Angelegenheiten behandelt werden, wie eben der Sanierung der Schule. Sagt der Siggi. Mir schwant Fürchterliches. Da wird doch womöglich eine Gebietsreform vorweggenommen! Und wer weiß, schon in wenigen Jahren heißt es vielleicht nicht mehr Thalfang am Erbeskopf, sondern Thalfang bei Flürchen. Nicht wahr, Siggi, das versteht sogar "Liss-chen" Müller. Eure PS: Liebe Leser, bitte fleißig weiterschreiben an liss@volksfreund.de.

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