Ratsmitglieder in Erklärungsnöten

Der Stil der politischen Auseinandersetzung im Verbandsgemeinderat Thalfang am Montagabend ist schockierend. Dem Ansehen der Verbandsgemeinde sind Szenen wie diese alles andere als zuträglich. Und wer Ratskollegen als Nazis beschimpft, stellt sich selbst ins Abseits.

Sachliche Auseinandersetzungen sind in einer derartig aufgeheizten Atmosphäre kaum noch möglich. Besonders bedauerlich ist dies vor dem Hintergrund, dass am Montag für Thalfang eine wichtige Entscheidung gefällt werden musste. Die Räte suchten eine Antwort auf die Frage, wie man nach der zweifachen Rüge ihrer Vergabe-Entscheidungen bei der Sanierung der Regionalen Schule weiter vorgeht. Zum dritten Mal haben sie sich beim Architekten-Auswahlverfahren für das heimische Büro entschieden. Zweimal wurde ihre Entscheidung gerügt. Verwaltung und Kommunalpolitiker werden Probleme haben, deutlich zu machen, dass es beim dritten Mal mit rechten Dingen zuging. Mit der FDP hat sich nach der FWG inzwischen auch die zweite Fraktion von dem Vorgehen der Ratsmehrheit distanziert. Einen Königsweg haben die Ratsmitglieder von CDU und SPD jedenfalls nicht gefunden. Es bleibt zu befürchten, dass auch die dritte Vergabe-Entscheidung angefochten wird. In letzter Konsequenz drohen Klagen bis vor den Europäischen Gerichtshof. Sollte ein Büro den Rechtsweg beschreiten, werden die derzeitigen Schüler die Sanierung ihrer Einrichtung möglicherweise nicht mehr erleben. i.rosenschild@volksfreund.de

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