Liss mit Maske - lieber nicht

Ich will ja nichts sagen, aber ich bin froh, dass ich hier im Hunsrück wohne und nicht in Berlin. Da werden die Leute jetzt beim Betreten einer U-Bahn-Station per Video gefilmt. Und die Aufnahmen werden mit Fotos in Karteien verglichen, in denen böse Buben aufgelistet sind.

Also ehrlich gesagt, das geht gar keinen was an, wie ich aussehe und wo ich langgehe. Ich könnte mich natürlich maskieren, aber wie sieht das denn aus, wenn ich mir einen Schnäuzer anklebe? Und mir die ganze Zeit meinen Staubwedel vors Gesicht halten, da bekomme ich einen lahmen Arm.

Die hätten die Gesichtserkennung mal lieber vor dem Bundestag montieren sollen. Das haben sie nicht gemacht: Zum einen haben sie Angst, dass das Ding nicht mehr aufhört, verdächtige Personen zu melden, wenn die Politiker einmarschieren. Und zum anderen hat das sicher unser Abgeordneter Jakob Maria Mierscheid verhindert.

Denn der schafft für seine Hunsrücker lieber im Verborgenen und will nicht, dass er bei seinen Geheimtreffen entdeckt wird, geschweige denn, dass so registriert wird, wie oft der berühmte Hinterbänkler an den Parlamentssitzungen teilnimmt - oder auch nicht.

Ich halte mich aus der Politik sonst raus. Aber diesmal kann ich nur sagen: Macht am 24. September euer Kreuz beim Mierscheid. Zwar hat er in Berlin die Kameras nicht verhindern können, aber ich hoffe, dass er dafür sorgt, dass im Hunsrück keine hinkommen. Denn Mierscheid und ich haben etwas gemeinsam: Wir wollen beide nicht erkannt werden, meint eureLiss.

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