100 Millionen Euro für saubere Mosel

Grevenmacher · Luxemburg investiert viel Arbeit und mehr als 100 Millionen Euro in die Abwasseraufbereitung an der Obermosel. So will es endlich nach mehreren verlorenen Klageverfahren die entsprechenden EU-Vorgaben einhalten.

Grevenmacher. Autofahrer merken es, wenn sie auf der N 10 an der luxemburgischen Obermosel unterwegs sind. Seit 2012 stoßen sie dort an wechselnden Stellen auf Baustellenampeln. Der Hintergrund: Luxemburg arbeitet seit mehreren Jahren fieberhaft am Ausbau seines Kanalnetzes und an der Modernisierung seiner Abwasserentsorgung.
Zentral sind der Bau einer großen Kläranlage in Grevenmacher und das daran angeschlossene Kanalnetz zwischen Stadtbredimus und Wasserbillig. Dort werden zurzeit mehr als 100 Millionen Euro verbaut.
Federführend beim Ausbau der Abwasserentsorgung ist das staatliche Unternehmen Sidest. Übersetzt bedeutet die Abkürzung gemeindeübergreifendes Unternehmen zur Reinigung von Abwasser. Insgesamt gehören 21 Gemeinden zu dem Verbund - darunter Wormeldingen, Grevenmacher und Mertert. Bis 2017 will der Sidest die neuen Kanäle und das Klärwerk Grevenmacher in Betrieb nehmen. Das Kanalnetz wird nach und nach ausgebaut. Zurzeit laufen Arbeiten in Machtum, Mertert und Ehnen. Insgesamt werden 32 Kilometer Kanäle, neun Pumpstationen und 18 Rückhaltebecken gebaut - zusammen kostet das 65 Millionen Euro. Laut dem leitenden Sidest-Ingenieur Jean-Marie Ries liegen die Bauarbeiten im Zeitplan - auch an der Kläranlage, die alleine 35 Millionen Euro kostet. "In Grevenmacher betonieren wir derzeit die Becken", sagt Ries. Die Anlage hat später vier überdachte Klär- und mehrere Schlammbecken, in denen die Reste für den Faulturm aufbereitet werden. Das Werk ist auf 47 000 Einwohnergleichwerte ausgerichtet. Dieser Referenzwert bezieht sich nicht nur auf die Einwohner in dem Gebiet, sondern rechnet auch das Abwasser aus Gewerbebetrieben, Winzerbetrieben und Hotels mit ein. Die Anlage soll laut Ries 30 Jahre lang halten. cmk

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