50 Jahre Harmonie zwischen Mensch und Pferd

Konz-Könen · Aus einem privaten Reitstall in Vierherrenborn und einem leerstehenden Bauernhof in Konz-Könen hat sich ein bedeutender Verein des Reitsports entwickelt. Vor 50 Jahren wurde der Reit- und Fahrverein (RuF) St. Georg Könen gegründet. Heute zählt der Verein, der auf glanzvolle Zeiten zurückblicken kann, 172 Mitglieder.

 Michelle Steinmetz mit Merlin, Katrin Kellendonk mit Ayla, Michelle Faber mit Aragon und RuF-Vorsitzender Walter Schneider (von links) freuen sich auf die 50-Jahr-Feier. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Michelle Steinmetz mit Merlin, Katrin Kellendonk mit Ayla, Michelle Faber mit Aragon und RuF-Vorsitzender Walter Schneider (von links) freuen sich auf die 50-Jahr-Feier. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Konz-Könen. Der Tierarzt Dr. Walter Schneider betrieb in Vierherrenborn einen privaten Reitstall. Der Bauunternehmer Johann Wacht konnte einen ehemaligen Bauernhof nicht weiter als solchen betreiben. Diese beiden tatkräftigen Pferdefreunde taten sich in den 60er Jahren mit dem Ankumer Reitlehrer Paul Berling zusammen. Dieser führte zahlreiche Reitsportler zu größten Erfolgen.
Gemeinsam mit 30 weiteren Freunden des Reitsports wurde am 27. Mai 1966 der Reit- und Fahrverein St. Georg Könen gegründet, der jetzt sein 50-jähriges Bestehen feiert. Der heutige Vorsitzende, Walter Schneider jun., lädt am 30. April Mitglieder, weitere Reitvereine, Dachverbände und Vertreter von Kommunen in den Festsaal des Klosters Karthaus zum Festakt ein.
"Bereits im April 1966 gab es im neuen Könener Domizil ein kleines Schauturnier", erinnert sich Schneider an die Initiative seines Vaters. Grandiose Reitsporterfolge stellten sich ein: 1970 mit Wolfgang Natus, der in Alzey Landesvielseitigkeitsmeister wurde, 1974, als Hans-Helmut Bauer die Landesmeisterschaft der Springreiter gewann und es bis in den Europameisterschaftskader schaffte. Der 58-Jährige ist nach 80 Siegen in der Schweren Klasse S bis heute aktiver Turnierreiter.
Springreiter Peter Lunkes hielt die Könener Fahne viele Jahre auf Turnieren hoch. Landesmeistertitel und -medaillen holten die Schwestern Claudia und Dorothe Meiers, Stefan Werwie und Petra Fahl reihenweise. In der Dressur war Carla Symader jahrelang die Galionsfigur des Vereins.
"Unser Verein stand auch Pate bei der Gründung der Reitsportgemeinschaft Saarburg", sagt Schneider mit Stolz, denn die Saarburger Reitertage, die damals sogar Olympiasieger und Weltmeister anlockten, wurden zunächst vom RuF St. Georg organisiert. "Leider driften Amateur- und Spitzensport unaufhaltsam auseinander", bedauert der RuF-Vorsitzende.
Heute dominieren Freizeit- und Amateurreiter das Bild auf der Anlage in Könen. Kinder- und Jugendförderung stehen mehr im Vordergrund, Entspannung und Wohlfühlen im sportlichen Umgang mit dem Pferd sind dabei die Schwerpunkte. Eine besondere Erwähnung darf für Walter Schneider nicht fehlen: "Als letztes unserer 172 Mitglieder ist Ulrich Laumanns mit seinen 80 Jahren noch der letzte Kutschfahrer des Vereins." Mitglied Alfred Kohn, ein Pferdeliebhaber mit Züchtergenen, betreibt als erfolgreicher Spring- und Mannschaftsreiter wieder einen Zuchtstall mit Hengsthaltung in Vierherrenborn. So schließt sich der Kreis des RuF St. Georg. doth
Extra

Michelle Faber (19) aus Oberbillig hat gerade ihr Abitur gemacht. Sie ist seit 2006 Mitglied und sagt: "Ich habe damals nur Gutes von diesem Verein gehört. Außerdem waren schon viele meiner Freunde Mitglied." Vor mehr als 20 Jahren kam Katrin Kellendonk zum RuF Könen. Sie ist Trainerin von rund 60 jungen Mitgliedern. Sie wirbt: "Ab sechs Jahren können Kinder schon in Voltigiergruppen in den Reitsport reinschnuppern." Leider interessieren sich zu wenige Buben für das Reiten. Mit der Zeit seien die Gruppen kleiner, aber auch individueller geworden. doth

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