Ärmel hochkrempeln statt debattieren

KONZ. Nachhaltigkeit ist laut Thomas Lepping, Moderator der "Konzer Stadtgespräche", das große Ziel im Prozess der Stadtentwicklung. Die heiße Phase kann beginnen.

Graue Hausfassaden, gähnende Leere in Schaufenstern, Plakate mit der Aufschrift: "Zu vermieten" oder Fensterscheiben, die mehr durch Staub als durch verlockende Angebote auf sich aufmerksam machen. Szenarien wie diese sollen in Konz möglichst bald ein Ende haben. Breite Unterstützung für die Gespräche

Dieses Ziel haben sich Stadtväter, Stadtmarketing, das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium und der Diplom-Geograf Thomas Lepping gesetzt. Deshalb möchten sie in diesem Jahr die "Konzer Stadtgespräche" in die Tat umsetzen, die eigentlich viel mehr als "nur" Dialoge sind. Das Wirtschaftsministerium hat bereits die Bereitschaft signalisiert, die Maßnahme zu unterstützen und zu fördern, und der Stadtrat befürwortet die Aktion ebenfalls. Auch die Mitglieder des Konzer Vereins für Stadtmarketing "haben beschlossen, dass wir die Konzer Stadtgespräche unterstützen wollen", sagt der Erste Vorsitzende Bernhard Munch. Was nun passieren soll, ist ein "kommunikativer Prozess", der rund drei Jahre lang dauern wird, erklärt Thomas Lepping auf TV-Anfrage. Unter anderem in der Eifel-Stadt Daun moderiert er derzeit ebenfalls ein Konzept zur Stadtentwicklung. Er habe die Erfahrung gemacht, dass man innerhalb von "drei Jahren wirklich etwas bewegen kann", sagt Lepping. In diesen Zeitrahmen seien mehrere Sollbruchstellen eingebaut worden, um die Fortschritte der Maßnahme immer wieder auf den Prüfstand zu stellen. So ein Prozess "braucht seine Zeit", sagt Lepping. In Einzelgesprächen und im Dialog mit dem Stadtmarketing hätten die Konzer ihm bisher eine grundsätzliche Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert. Im nächsten Schritt gehe es nun darum, ganz konkret zu prüfen: Wer hat welche Möglichkeiten? An welcher Stelle kann man was verändern? Statt "großer Debattierclubs" will er die Maßnahmen mit den Konzern in kleinen Gruppen ganz konkret angehen. Loslegen und Nägel mit Köpfen machen, so die Devise. Wichtig sei dabei die Nachhaltigkeit, betont Lepping.Kunstausstellung im Leerstand

Beispiel Granastraße: Sei dort beispielsweise eine Fassade dringend sanierungsbedürftig, müsse man prüfen, wer der Besitzer ist, ob er bereit ist, die Mittel zur Verschönerung zur Verfügung zu stellen oder ob möglicherweise ein Förderprogramm greift. Sei drei Häuser weiter ein Leerstand, kann sich Lepping eine Zwischennutzung - beispielsweise mit einer Kunstausstellung - vorstellen. So lässt sich eine Immobilie aufwerten und ein attraktives Umfeld schaffen. Manchmal trage dazu bereits eine Aktion bei, in der die Schaufenster gereinigt werden, so sein Vorschlag. Um die Stadt Konz weiter nach vorne zu bringen, möchte Lepping Synergien nutzen und mit den Leuten vor Ort "gemeinsam den Weg gehen". Dabei ist er sich durchaus bewusst, dass es auch Zögerer und Zauderer geben mag, die es noch zu überzeugen gilt.

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