Aktion statt Frust

Es ist der Startschuss zum vom Bund geförderten Projekt "Aktiv im Alter" in Konz: Am morgigen Mittwoch sind alle Konzer Bürger um 18 Uhr ins Kloster Karthaus eingeladen, um über die Potenziale der Stadt als angenehmes Umfeld für ältere Menschen zu diskutieren.

Konz. Spätestens wenn die Kerzen kaum mehr auf die Geburtstagstorte passen, dürfte dem Jubilar klar sein: "Ich werde alt!" Doch statt dann womöglich im Frust oder in Depressionen zu versinken, motivieren nun die Stadt Konz, die Beratungs- und Koordinierungsstelle der Caritas und die Volkshochschule Konz dazu, die Ärmel hochzukrempeln. Mit einer Diskussionsrunde am Mittwoch, 26. November, um 18 Uhr geben sie im Kloster Karthaus den Startschuss zum vom Bund geförderten Modellprogramm "Aktiv im Alter" (siehe Extra). Alle Bürger sind zu diesem "Konzer Forum" eingeladen, um Probleme und Ideen in Bezug auf verschiedene Lebensbereiche zu diskutieren. Sei es das Wohnen, soziale Beziehungen, Kultur, Pflege, Gesundheit oder andere Angelegenheiten - am Mittwoch sollen dazu ehrenamtliche Arbeitskreise gebildet werden, in denen in Zukunft überlegt werden soll, wo es hakt und wo noch Engagement gefragt ist.

Damit die Teilnehmer ein paar Anreize zur weiterführenden Diskussion erhalten, führen die Referentinnen Sabine Hoffmann und Simone Pax mit dem Beitrag "Miteinander - leben, lachen, lernen" in die Thematik ein. Die Moderation der Eröffnungsveranstaltung übernimmt Rosa Vollmuth, bekannt von vielen Dorfmoderationen im Konzer Land.

Teilnehmer formulieren selbst ihre Wünsche



Dass die Mitwirkenden aus Verwaltung und den beteiligten Institutionen allerdings nur Stichwortgeber sein sollen, betont indes Stadtbürgermeister Karl-Heinz Frieden. Die Aktion soll ein Prozess "von unten nach oben" sein, die Senioren selbst sollen ihre Bedürfnisse formulieren und die Entwicklung steuern. Zwei Schwerpunkte sollen allerdings immer im Hinterkopf bleiben: das Miteinander der Generationen und das der vielfältigen Nationen. Mit dem Projekt "Sicherer Schulweg", den Lesepatenschaften sowie der Einbeziehung von Senioren bei der Gestaltung des Spielplatzes auf Roscheid (der TV berichtete jeweils) gibt es bereits Ansätze zum Zusammenwirken von Jung und Alt im Alltag.

Dass auch die Multinationalität in der Konzer Bevölkerung eine wichtige Rolle spielt, sieht man anhand der statistischen Auswertung der Konzer Verwaltung: Rund 600 Menschen ab 51 Jahren leben mit einem ausländischen Pass in der Stadt Konz. Insgesamt gibt es knapp 7000 "Ü-50er" in der Stadt. Sie machen einen Anteil von rund 37 Prozent an der Gesamtbevölkerung innerhalb der Stadtgrenzen aus. Die Senioren sollen nun die Chance erhalten, an einem attraktiveren Leben in der Stadt mitzuwirken. Die Bedeutung dieser Arbeit liegt für VHS-Leiterin Maria Dumrese klar auf der Hand: "Je besser die Gestaltung des Lebensumfeldes ist, umso länger ist ein selbstständiges Leben möglich." EXTRA Das Programm "Aktiv im Alter": Die Stadt Konz ist eine der ersten 50 Kommunen in Deutschland, die vom Bundesfamilienministerium 10 000 Euro Anschubfinanzierung für verschiedene Veranstaltungen zum Thema "Aktiv im Alter" erhält (der TV berichtete). Den Auftakt macht die Diskussionsrunde am Mittwoch. Im nächsten Jahr sollen weitere Bürgerforen folgen, in denen verschiedene Projektansätze nach und nach vertieft werden. 2010 gibt es dann die wissenschaftliche Auswertung des Modellprogramms, und anschließend sollen sich die Projekte selbst tragen. (api)

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